Eiscreme verändert das Gehirn

23.04.2012

Das Gehirn reagiert auf alles – sogar auf Speiseeis. Dass Verzicht den späteren Genuss erhöhen kann, zeigt bereits die Erfahrung. Sie ist jetzt wissenschaftlich belegt. Nachzulesen in der Fachzeitschrift American Journal of Clinical Nutrition.
Eis schmeckt so gut - man könnte süchtig danach werden. image.originalResource.properties.copyright

Wer übergewichtig ist, verändert dadurch sein Gehirn: Das sogenannte Belohnungssystem reagiert weniger intensiv, und das Gefühl von Zufriedenheit nach einem guten Essen bleibt aus. Denselben Effekt schreiben US-amerikanische Wissenschaftler auch dem häufigen Verzehr von Speiseeis zu, sogar unabhängig davon, ob der Eiscremeliebhaber schlank oder mollig ist.

Normalgewichtige Jugendliche mit und ohne Vorliebe für Speiseeis tranken in der Untersuchung des Oregon Research Institute (USA) mal einen Eiscreme-basierten Milchshake, mal eine neutrale Lösung. Die Forscher ermittelten daraufhin, wie stark das jugendliche Belohnungssystem reagiert. Ergebnis: Wer häufig Eiscreme schleckt, bringt sich selbst um das Genussgefühl. Das dafür zuständige Belohnungssystem reagiert nur noch verhalten auf den Reiz. Denselben Mechanismus kann man bei auch bei Abhängigen beobachten. Ob Drogen, Glücksspiel oder Sex: Sie brauchen für ihren "Kick" immer höhere Dosen. Mediziner sprechen dann von Toleranzentwicklung.

MP