Empathie: Nur 2 von 10 fühlen mit

27.06.2014

Eilen Sie Menschen zu Hilfe? Weinen Sie bei einer dramatischen Filmszene? Wenn ja, dann gehören Sie zu den zwanzig Prozent der Bevölkerung die genetisch bedingt empathisch reagieren, so die US-Psychologen Arthur und Elaine Aron. In einer neuen Studie zeigen sie, dass das Gehirn hochsensibler Menschen in besonderer Weise auf emotionale Reize reagiert.
Hochsensible Menschen, also solche mit einer ausgeprägten Empathie, weinen bei einer dramatischen Filmszene eher als andere. image.originalResource.properties.copyright

Die Forscher verglichen Hirn-Scans hochsensibler Menschen mit denen von weniger sensiblen, um zu zeigen, wie die Gefühle anderer Menschen die Gehirnaktivität beeinflussen. Mittels eines Hirn-Scans in der „Röhre“ wurden dafür 18 Testpersonen untersucht. Während sie in der Röhre lagen wurden ihnen Fotos mit lächelnden und traurigen Gesichtern gezeigt. Auf den Fotos waren teils fremde und teils die Gesichter der Ehepartner zu sehen. Es zeigte sich, dass beim Betrachten der Bilder diejenigen Hirnregionen, die für das Bewusstsein und Gefühle verantwortlich sind in hochsensiblen Menschen wesentlich stärker durchblutet waren als bei weniger sensiblen Menschen. Die Gehirnaktivität war noch höher, wenn den Testpersonen die Gesichter der Ehepartner präsentiert wurden. Die höchste Gehirnaktivität trat allerdings dann auf, wenn die Gesichter der Ehepartner glücklich aussahen.

Hochsensible Menschen, also solche, die eine ausgeprägte Empathie besitzen, machen nur ungefähr zwanzig Prozent der Bevölkerung aus. Laut Dr. Arthur Aron, ist der Charakter eines Menschen mit erkennbarem Verhalten, Genen, körperlichen Reaktionen und einer bestimmten Gehirnaktivität verknüpft. Menschen mit einem hochsensiblen Charakter zeigen ein verstärktes Empfinden für unterschwellige Reize, egal ob es sich um positive oder negative handelt. Im Gegensatz dazu hat die Mehrheit der Menschen eine vergleichsweise niedrige Sensibilität beziehungsweise Empathie-Fähigkeit. Die meisten Menschen sind daher weniger empfänglich für subtile Signale und reagieren in bestimmten Situationen weniger emotional.

JW