Erdbeeren und Tomaten: Allergie je nach Sorte

17.07.2018

Birkenpollen-Allergiker aufgepasst: Tomaten und Erdbeeren können bei manchen allergische Reaktionen hervorrufen. Forscher der Technischen Universität München haben jetzt untersucht, ob es Sorten gibt, die weniger Allergene enthalten und welche Rolle Anbau- oder Zubereitungsmethoden spielen.
Erdbeeren und Tomaten enthalten allergieauslösende Eiweiße, die denen von bestimmten Blütenpollen ähneln. image.originalResource.properties.copyright

Der Gehalt der allergieauslösenden Eiweißstoffe schwankte bei beiden Früchten stark zwischen den Sorten. Ergebnis in Bezug auf die Tomaten: Rugantino und Rhianna enthalten die wenigsten allergieauslösenden Substanzen, Farbini und Bambello die meisten unter den 23 getesteten Tomatensorten. Bei den 20 Erdbeersorten zeigten die Sorten Florika und Würzburg die größten Allergengehalte. Die Farbe der reifen Tomaten war dagegen weniger entscheidend. Außerdem konnte die Hitzeempfindlichkeit der Eiweiße bei verschiedenen Verarbeitungsmethoden wie Sonnen-, Ofen- oder Gefriertrocknung bestätigt werden: Wurden die Früchte während des Trocknungsprozesses Hitze ausgesetzt, war ihr Allergiepotenzial niedriger. Die Anbaubedingungen, konventionell oder ökologisch, hatten dagegen kaum einen Einfluss auf den Gehalt an allergieauslösenden Stoffen. Die in den Studien gemessenen Proteine könnten den Forschern zufolge künftig als Marker für die Züchtung von hypoallergenen Tomaten- beziehungsweise Erdbeersorten dienen.

Symptome einer immunologischen Reaktion auf Erdbeeren oder Tomaten können die Haut betreffen (Urtikaria oder Dermatitis), die Schleimhäute reizen und Schnupfen sowie Bauchschmerzen auslösen. Nahrungsmittelallergiker entwickeln Symptome meist nach dem Verzehr von frischem Obst oder Gemüse, während verarbeitete Produkte oftmals toleriert werden. In früheren Studien wurde festgestellt, dass es mehrere Proteine sowohl in Erdbeeren als auch in Tomaten gibt, die allergische Reaktionen auslösen können. Allen voran gilt dies für Proteine, die dem Hauptallergen aus Birkenpollen ähneln und aufgrund dieser Ähnlichkeit zu einer Kreuzallergie führen können. So reagieren viele Menschen mit einer Birkanpollenallergie auch allergisch auf Erdbeeren oder Tomaten.

TUM/HH