Erhöht Weißmehl das Risiko für Typ-2-Diabetes?

ZOU | 19.07.2022

Der Konsum von raffiniertem Getreide in Weißbrot, Nudeln & Co wird allgemein mit dem Risiko für Typ-2-Diabetes in Verbindung gebracht. Eine Analyse der Daten von insgesamt fast 400.000 Männern und Frauen stellt diese gängige Annahme nun in Frage.
Nudeln, Brot, Wraps und andere Weißmehlprodukte haben gemeinhin keinen guten Ruf. image.originalResource.properties.copyright

Eine Untersuchung von Erwachsenen aus elf verschiedenen Personengruppen ließ keinen Zusammenhang zwischen dem Verzehr von raffinierten Getreideprodukten wie Brot, Müsli oder Nudeln und Typ-2-Diabetes erkennen, berichtet Prof. Dr. Glenn Gaesser von der Arizona State University in der Zeitschrift „Mayo Clinic Proceedings“.  Die Aufnahme von Getreide war durchweg mit einem geringeren Risiko für Typ-2-Diabetes verbunden. Überraschend war, dass selbst in Studien, die Kuchen, Kekse, süße Brötchen und Muffins in die Kategorie der raffinierten Getreide einschlossen, kein Zusammenhang mit dem Diabetes-Risiko beobachtet wurde.

Als Erklärung führte Gaesser an: „Ein Großteil der Forschung, die den Konsum von raffiniertem Getreide mit dem Risiko für Typ-2-Diabetes in Verbindung bringt, basiert auf Ernährungsmustern, die typischerweise raffiniertes Getreide zusammen mit rotem und verarbeitetem Fleisch, zuckergesüßten Getränken, Pommes Frites und fettreichen Milchprodukten kategorisieren. Es ist wichtig, den Unterschied zwischen den Kategorien mit höherem Risiko wie rotem und verarbeitetem Fleisch und Süßgetränken im Vergleich zur Kategorie raffiniertes Getreide zu beachten, die oft fälschlicherweise mit Typ-2-Diabetes in Verbindung gebracht wird. Getreide ist viel gesünder, als man ihm zutraut.“

Quelle: DOI 10.1016/j.mayocp.2022.05.004