Essen: Hähnchenkeule macht Kinder böse

24.04.2014

Wie schafft man es, dass sich die Kinder bei Tisch gut benehmen? US-Forscher haben darauf eine ungewöhnliche Antwort gefunden: Sie hat damit zu tun, ob die Kleinen das Essen beißen oder kauen müssen. Die Studie wurde vorab online vom Fachblatt Eating Behaviors veröffentlicht.
"Grrr!" Hähnchenkeule abnagen macht Kinder aggressiv. image.originalResource.properties.copyright

Aßen Kinder Mahlzeiten, die sie mit ihren Schneidezähnen beißen mussten, beispielsweise Hähnchenkeulen, Äpfel oder Maiskolben, waren sie ungezogener, als wenn sie die gleichen Nahrungsmittel in mundgerechten Stücken serviert bekamen. Diese brauchten sie nur mit den Backenzähnen zu kauen. Studienleiter Professor Dr. Brian Wansink von der Cornell Universität in Ithaka sagte: "Sie gehorchten Erwachsenen nur noch halb so oft und benahmen sich anderen Kindern gegenüber doppelt so häufig aggressiv."

Die Ergebnisse stammen aus einer sehr kleinen Untersuchung mit zwölf Kindern, die zwischen sechs und zehn Jahren alt waren, von daher ist die Aussagekraft natürlich bescheiden. Doch Wansink gilt in den USA als "Ernährungspapst", dessen Wort Gewicht hat, auch wenn er gerne ungewöhnliche Thesen aufstellt. Einen (Selbst-) Versuch sind die Ergebnisse für gestresste Eltern durchaus wert – vielleicht wenn Oma und Opa anreisen? Wansink empfiehlt Eltern, die eine entspannte Mahlzeit mit artigen Kindern anstreben: "Schneiden Sie ihnen das Essen klein." Für das Personal von Schulkantinen hat er einen leicht abgewandelten Rat parat: "Stehen Hähnchenkeulen, Äpfel oder Maiskolben auf dem Speiseplan, gehen Sie in Deckung!"

RF