Fasten vor der Darmspiegelung nicht nötig

25.05.2016

Zur Vorbereitung auf eine Darmspiegelung gehört die Reinigung des Darms und damit auch Fasten am Tag vor der Untersuchung. Jetzt fanden Forscher heraus, dass der Verzicht auf alle festen Nahrungsmittel unter Umständen gar nicht nötig ist.
Eine neue Studie zeigt, dass leichte Mahlzeiten am Tag vor der Darmspiegelung nicht schaden, sondern sogar eine gute Vorbereitung sein könnten. image.originalResource.properties.copyright

Der aktuellen US-Studie zufolge könnte es für Patienten am Tag vor einer Darmspiegelung sogar besser sein, bestimmte feste Nahrungsmittel, die kaum Rückstände hinterlassen, zu essen als sich nur von Flüssigkeiten wie Apfelsaft, Hühnerbrühe oder Kaffee zu ernähren. Aßen Pateinten solche leichtverdaulichen Lebensmittel, war ihr Darm häufiger adäquat für die Untersuchung vorbereitet, wie Dr. Jason Samarasena von der University of California und seine Kollegen auf der Digestive Disease Week 2016 in San Diego, USA, berichteten. Darüber hinaus fühlten sich diese Patienten in den 24 Stunden vor der Untersuchung wohler, waren am Vorabend weniger hungrig und am Morgen danach weniger müde.

Im Gegensatz zu einer Patientengruppe, die am Tag vor der Darmspiegelung nur klare Flüssigkeiten zu sich genommen hatte, verzehrte eine zweite Patientengruppe am Tag zuvor drei leichtverdauliche Mahlzeiten, die aus kleinen Portionen Eiweiß, Kohlenhydraten und Fett bestanden. Zur Auswahl standen Eier, Joghurt, bestimmte Käsesorten, Weißbrot, Butter, weißer Reis, bestimmte Wurstsorten, Hühnerbrust und Eiscreme. Beide Gruppen tranken anschließend sowohl am Abend als auch am folgenden Morgen eine abführende Flüssigkeit, die den Darm säubert. Diese Nahrungsmittel verflüssigen sich leicht und stören bei der Darmspiegelung nicht, so die Forscher. Sie vermuten zudem, dass feste Nahrung Darmbewegungen vor dem Abführen stimulieren könnten, was möglicherweise den Reinigungsprozess erleichtere. Ihre Hoffnung ist, dass mehr Menschen die Darmkrebsvorsorge durchführen lassen würden, wenn sie ihre Ernährung vor der Untersuchung weniger stark einschränken müssten. Was genau verzehrt werden darf und wie viel, sollten Patienten allerdings vorher mit ihrem Arzt besprechen.

HH