Silvesterfeuerwerk: Schweren Handverletzungen vorbeugen

20.12.2019

Kommt es zu Verletzungen durch Feuerwerkskörper, sind meist die Hände betroffen. Durch Operationen können Handchirurgen heute schon eine Menge erreichen, doch es bleiben fast immer Beeinträchtigungen zurück. Handchirurgen, Orthopäden und Unfallchirurgen raten daher nachdrücklich zur Umsicht beim Umgang mit Silvesterraketen und Böllern.
Ärzte raten beim Zünden von Böllern und Co in der Silvesternacht zu besonderer Vorsicht. image.originalResource.properties.copyright

Etwa 50 bis 60 schwere Handverletzungen werden in einer Silvesternacht in einem großstädtischen Krankenhaus behandelt, berichten Vertreter der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie e.V. (DGOU) und der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie e.V. (DGH) in einer gemeinsamen Mitteilung. Betroffen seien zumeist junge Männer zwischen 15 und 30 Jahren. Eine weitere Risikogruppe sind 50- bis 60-jährige Männer. Zu den häufigsten Verletzungen zählen dabei tiefe Verbrennungen, abgetrennte Finger oder Fingerglieder. Die schwersten Folgen, wie eine zerstörte Hand, verursachen selbstgebastelte oder außerhalb des Fachhandels erworbene Böller. Diese seien besonders gefährlich, da sie zu früh oder viel stärker explodieren können als erwartet, so die Experten.

Sie raten nachdrücklich dazu, umsichtig und verantwortungsvoll mit Feuerwerkskörpern umzugehen:

  • „Die wichtigste Regel lautet, Feuerwerkskörper ausschließlich im Fachhandel zu kaufen und keine Produkte aus unsicheren Quellen zu nutzen“, warnt Prof. Dr. Joachim Windolf vom Universitätsklinikum Düsseldorf und Vizepräsident der DGOU. Käufer sollten zudem auf das CE-Zeichen und die BAM-Prüfnummer vom Bundesamt für Materialprüfung achten.
  • Feuerwerkskörper sollten keinesfalls am Körper getragen werden. Am besten werden sie verschlossen und in sicherem Abstand gelagert.
  • Vor der Benutzung von Feuerwerkskörpern sollten Nutzer die Gebrauchsanweisung sorgfältig lesen.
  • „Am besten sollten nur Feuerwerkskörper verwendet werden, die gar nicht in der Hand gezündet werden“, so Windolf. Das sei vor allem deshalb so wichtig, weil bei den meisten Unfällen Alkohol im Spiel sei.
  • Für Kinder und Jugendliche sollten Knaller und Böller tabu sein! Jugendliche sind besonders oft von schweren Verletzungen durch Feuerwerkskörper betroffen.
  • Nicht explodierte Böller nicht noch einmal zünden! Am besten sei es, sie sofort zu entsorgen, so die Experten. Das schütze auch Kinder und Jugendliche, die Blindgänger sammeln und nachzünden.

DGOU/ DGH/ HH