Fingerfood statt Brei und Babys bleiben schlank

07.02.2012

Gibt das Kind beim Abstillen den Ton an, entwickelt es eine gesündere Ernährungsweise und wird seltener übergewichtig. Das ist das Ergebnis einer Studie der University of Nottingham in Großbritannien. Wenn die Kinder selbst die Häppchen auswählen, mit denen sie die feste Kost kennenlernen, greifen sie demnach seltener zu süßen Produkten, als wenn sie mit löffelfertigem Babybrei gefüttert werden.
Lecker Apfel: Wenn Kinder schon früh ihr Essen selbst wählen, entscheiden sie sich meist für das, was ihnen guttut. image.originalResource.properties.copyright

Für die Studie haben Wissenschaftler der University of Nottingham 155 Kinder im Alter von 20 Monaten bis sechseinhalb Jahren beobachtet. Die Eltern wurden ausführlich zu den Essgewohnheiten des Kindes und dazu befragt, wie sie das Kind von der Flasche oder der Brust entwöhnt haben. 92 der Kinder konnten sich beim Entwöhnen von der Milch selbst an fingerfertigen Häppchen bedienen. 63 wurden in dieser Zeit mit Brei gefüttert.

Die Kinder in der "Häppchengruppe" griffen häufiger zu kohlenhydratreichen Mahlzeiten, z.B. bestrichenen Brotstückchen, die nicht unbedingt süß waren. Ihre Altersgenossen in der "Breigruppe" hatten dagegen eine deutliche Vorliebe für süße Gerichte – obschon ihnen in der Zeit des Abstillens auch Gemüsebrei, Obstbrei und pürierte Mahlzeiten wie etwa Lasagne angeboten wurden. Und nicht nur das: In der Breigruppe entwickelten mehr Kinder Übergewicht als in der Häppchengruppe, bei denen ein Großteil der Kinder ein normales Körpergewicht hatten.

Unterschiede im Geburtsgewicht, dem Gewicht der Eltern oder sozio-ökonomische Faktoren spielten bei diesem Zusammenhang keine Rolle, so die Autoren. Vielmehr sie es so, dass es dem Kind hilft, eine gesündere Ernährungsweise zu entwickeln, wenn es in der Entwöhnungsphase selbst entscheidet, was es isst. Ein Toastbrot im Ganzen angeboten fördert bei den Kindern das Gefühl für die Konsistenz von Nahrungsmitteln, die beim Pürieren natürlich verlorengeht. So erklären die Wissenschaftler auch die Vorliebe der Häppchen-Kinder für Kohlenhydrate: Diese seien einfacher zu kauen als andere feste Nahrungsmittel wie etwa Fleisch. Und ganz nebenbei sind Kohlenhydrate auch eine der Hauptsäulen einer gesunden Ernährung.

KK