Fleisch, Milch und Käse so ungesund wie Rauchen

05.03.2014

Weniger Kohlenhydrate und dafür mehr Eiweiß zu essen, ist derzeit im Trend. Ergebnisse einer aktuellen US-Studie nehmen den Befürwortern proteinreicher Diäten jedoch den Wind aus den Segeln. Stehen Fleisch, Milch oder Käse besonders häufig auf dem Speiseplan, erhöht sich demnach das Krebsrisiko und die Gefahr, früh zu sterben.
Eiweiß aus tierischen Quellen wie Wurst oder Käse ist gerade für Menschen im mittleren Lebensalter mit einem Gesundheitsrisiko verbunden. image.originalResource.properties.copyright

Durch eine eiweißreiche Ernährung im mittleren Alter, vor allem wenn sie reich an tierischen Proteinen war, verdoppelte sich die Gefahr, eher zu sterben. Das berichten die Forscher in der Fachzeitschrift Cell Metabolism. Das Risiko, an Krebs zu sterben, lag sogar viermal höher als bei Studienteilnehmern, die sich proteinarm ernährten. Dies sei vergleichbar mit der Gefahr von Rauchern. Von einer proteinreichen Ernährung sprachen die Forscher, wenn mehr als 20 Prozent der täglich verzehrten Energiemenge mit Proteinen abgedeckt wurde. Bei einer proteinarmen Ernährung stammten weniger als zehn Prozent der Kalorien aus tierischem oder pflanzlichem Eiweiß, moderate Mengen lagen irgendwo dazwischen.

Selbst wenn sich die verzehrten Eiweißmengen im mittleren Bereich bewegten, erhöhte sich die Gefahr, an Krebs zu sterben, immer noch um das Dreifache im Vergleich zu einer proteinarmen Ernährung. Allerding zeigte sich der schlechte Einfluss vor allem im mittleren Lebensalter. Menschen über 65 Jahre taten viele Proteine dagegen gut. Sie waren weniger anfällig für Krankheiten, wie die Wissenschaftler berichten.

Dass sich der Verzehr von Proteinen so unterschiedlich auswirke, habe mit dem veränderten Bedarf in den verschiedenen Lebensphasen eines Menschen zu tun, so die Forscher. So kontrollieren Proteine zum Beispiel ein bestimmtes Wachstumshormon, das einerseits für das Wachstum wichtig ist, andererseits aber auch mit Krebs in Zusammenhang stehe. Im höheren Alter gehe dieses Wachstumshormon zurück, was bei Menschen über 65 zu Gebrechlichkeit und Muskelabbau führen könne.

HH