Psychologie: Der Sieger stand schon vor dem Anpfiff fest

29.06.2012

"Der Ball ist rund", Fußball ist "Kopfsache". Klar. Alles schon 1000-mal gehört. Das gestrige EM-Halbfinalspiel, Deutschland gegen Italien, war jedoch ein Beleg dafür, wie viel die Psychologie tatsächlich ausmacht. Denn eigentlich stand der Sieger schon vor dem Anpfiff fest.
Die deutschen Spieler unmittelbar vor dem Halbfinale: So richtig sicher wirken sie nicht ... image.originalResource.properties.copyright

Haben Sie gesehen bzw. gehört, wie die italienischen Fußballer ihre Nationalhymne mitgesungen haben? Natürlich machen sie das immer, aber der direkte Vergleich, als dann die Kamera die Gesichter der deutschen Mannschaft abfuhr, war schon deutlich. Der "Fluch", nie gegen Italien in einem Pflichtspiel gewonnen zu haben, schien sich bei einigen Spielern fest im Hinterkopf eingenistet zu haben.

Die Körpersprache hat einen entscheidenden Anteil daran, wie erfolgreich ein Spieler ist. Das haben Wissenschaftler der Sporthochschule Köln erst kürzlich in einer Studie anhand von Elfmeterschützen nachgewiesen. Brust raus, gerader Blick: "Wer bei seinem Gegenüber dominante Körpersignale wahrnimmt, verliert an Selbstvertrauen", sagte Philip Furley, einer der Studienleiter. Umgekehrt steige die Überzeugung, erfolgreich zu agieren, wenn der Kontrahent Kopf und Schultern hängen lasse, erklärte er im Interview mit einer Tageszeitung. Also Kopf hoch, auch für die vielen enttäuschten Fans, denn "nach dem Spiel ist vor dem Spiel".

RF