Fußball: Weniger Verletzungen bei den Gewinnerteams

23.03.2012

Gewinnen ist besser als verlieren – für Fußballer und deren Fans ist die Sache klar. Aber auch für die Mannschaftsärzte liegt ein Funken Wahrheit in dieser Binsenweisheit. Einer schwedischen Untersuchung zufolge ist beim Fußball die Verletzungsgefahr für Spieler der Gewinnermannschaft geringer als für die unterlegenen Spieler.
Dieser angeschlagene Spieler wird wohl eher der Verlierermannschaft angehören, denn Gewinnerteams verletzen sich seltener. image.originalResource.properties.copyright

In einer Untersuchung haben Forscher der Linköping University in Schweden analysiert, welche Faktoren die Verletzungshäufigkeit bei Fußballprofis beeinflussen. Dazu haben sie 6272 Spiele der 26 europäischen Top-Fußballklubs ausgewertet, in denen insgesamt 2739 Verletzungen aufgetreten waren. Dann untersuchten die Wissenschaftler, wie sich drei Faktoren auf die Häufigkeit der Verletzungen auswirkten: Sieg oder Niederlage, Heim- oder Auswärtsspiel und die Art des Spiels, also ob es sich etwa um eine Liga-Begegnung oder ein Champions-League-Match handelte.

Bei Champions-League-Spielen war die Verletzungsgefahr höher als bei den Spielen, die im normalen Rhythmus der nationalen Liga stattfinden. Überrascht waren die Forscher darüber, dass die Verletzungsgefahr für die Heimmannschaft größer ist als für die Gäste. Eine mögliche Erklärung hierfür könnte sein, dass die Spieler vor eigenem Stadion aggressiver spielen und einen größeren und ausdauernderen Laufeinsatz zeigen.

Am stärksten aber unter den drei Faktoren beeinflussten Sieg und Niederlage die Häufigkeit für Verletzungen während des Spiels. Für die unterlegenen Teams war das Verletzungsrisiko 21 Prozent höher als für die Gewinnermannschaften.

Noch wissen die Wissenschaftler nicht, wie dieser Zusammenhang zu erklären ist. Die wahrscheinlichste These: die Verletzung eines Spielers während des Spiels führt zur Niederlage. In jedem Fall aber sei die Arbeit der Mannschaftsärzte ein wesentlicher Faktor für das Endergebnis der Begegnung.

KK