Neue Sinusitis-Diagnose könnte Antibiotika-Verbrauch senken

07.10.2011

Der Einsatz von Antibiotika bei Entzündungen der Nasennebenhöhlen könnte durch eine besondere Ultraschall-Diagnose reduziert werden. Das glauben schwedische Wissenschaftler von der Universität Lund.
Für Nasennebenhöhlen-Entzündungen ist in Schweden eine neue Diagnosemethode erprobt worden. image.originalResource.properties.copyright

Bisher wurde eine Nasennebenhöhlen-Entzündung (Sinusitis) mit normalem Ultraschall oder per Computertomografie (CT) erkannt. Die Hals-Nasen-Ohren-Ärztin Pernilla Sahlstrand Johnson vom Uni-Klinikum Skåne und ihre Kollegen von der Ingenieurs-Fakultät der Universität Lund haben nun eine neue Diagnose-Methode getestet. Dabei haben sie den sogenannten Doppler-Ultraschall verwendet. Der Vorteil dieser Methode: Die Ärzte können direkt sehen, ob der Schleim in den Nasennebenhöhlen dick- oder dünnflüssig ist. Nur wenn der Schleim zähflüssig ist, muss der Patient Antibiotika einnehmen.

Früher mussten die Ärzte zusätzlich zur Ultraschall- oder CT-Untersuchung die Nasennebenhöhlen ausspülen, um die Konsistenz des Nasensekrets herauszufinden. Eine unliebsame Prozedur für den Patienten. Die neue Methode ist da nicht nur angenehmer. "Durch die genauere Diagnose könnte sich auch die Anzahl der verschriebenen Antibiotika reduzieren", denkt Pernilla Sahlstrand Johnson.

Nasennebenhöhlen-Entzündungen sind eine weit verbreitete Krankheit. In Europa leiden neun Prozent der Bevölkerung unter einer chronischen Form der Sinusitis. Sahlstrand Johnson geht davon aus, dass durch den geringeren Antibiotika-Verbrauch dank der verbesserten Diagnose-Methode die Kosten für die Gesundheitssysteme gedrosselt würden.

FH