Geringeres Demenzrisiko bei anspruchsvollem Job?

ZOU | 22.04.2024

Je mehr das Gehirn bei der Arbeit zu tun bekommt, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit für Gedächtnis- und Denkprobleme im Alter. Dies berichtet eine norwegische Forschungsgruppe in der Fachzeitschrift „Neurology“.
Anspruchsvolle Aufgaben im Job, die das Gehirn fordern, wirken sich langfristig positiv aus. image.originalResource.properties.copyright

In verschiedenen Berufen waren geistige Herausforderungen am Arbeitsplatz in Altersgruppen von 30 bis 60 Jahren mit einem geringeren Risiko für leichte geistige Beeinträchtigung nach dem 70. Lebensjahr verbunden. Für die Untersuchung wurden die Teilnehmenden in vier Gruppen entsprechend ihres geistigen Pensums bei der Arbeit eingeteilt. Unter Berücksichtigung von Alter, Geschlecht, Bildung, Einkommen und Lebensstil war das Risiko in der Gruppe mit den niedrigsten geistigen Anforderungen am Arbeitsplatz um 66 Prozent höher als in der Gruppe mit den höchsten Anforderungen.

„Sowohl Bildung als auch eine berufliche Tätigkeit, die das Gehirn herausfordert, scheint eine entscheidende Rolle dabei zu spielen, das Risiko einer kognitiven Beeinträchtigung im späteren Leben zu senken“, sagte Dr. Trine Holt Edwin vom Universitätskrankenhaus in Oslo. Sie fügte hinzu, dass weitere Forschung erforderlich sei, um im Einzelnen herauszufinden, welche beruflichen Anforderungen für die Aufrechterhaltung der Denk- und Gedächtnisfähigkeiten besonders vorteilhaft sind.

Für die Studie hatte das Team 7.000 Menschen aus 305 Berufen untersucht und erfasst, wie hoch ihre geistigen Herausforderungen bei der Arbeit jeweils waren. Sie teilten die Teilnehmenden in vier Gruppen ein, von Routinearbeiten bis hin zu analytisch-kreativen und zwischenmenschlichen Aufgaben. Nach dem 70. Lebensjahr absolvierten die Teilnehmenden Gedächtnis- und Denktests.

Quelle: DOI 10.1212/WNL.000000000020935