Der Mensch ist ein Belohnungstier

06.10.2011

Ob Schnäppchenjagd, Gewinn im Spiel oder Drogensucht: Vielfach ist dabei von den sogenannten Belohnungszentren im Gehirn die Rede. Dies sind diejenigen Bereiche des Gehirns, in denen die Nervenzellen und der Botenstoff Dopamin bei positiven Erlebnissen besonders aktiv sind. Die Belohnungsreaktion beeinflusst das menschliche Verhalten maßgeblich. Forscher aus USA haben nun herausgefunden, dass nicht nur ein Teil, sondern das gesamte Gehirn reagiert, wenn es "in der Kasse klingelt".
Stein-Schere-Papier: Beim Gewinner freut sich das gesamte Gehirn. image.originalResource.properties.copyright
Stein-Schere-Papier: Beim Gewinner freut sich das gesamte Gehirn. image.originalResource.properties.copyright

"Unser Gehirn ist darauf ausgelegt, unsere Chance, zu überleben und Nachkommen zu zeugen, zu steigern. Daher sollte Belohnung ein wichtiger Teil sein, der im gesamten Gehirn verankert ist", vermutete der Psychologe Timothy Vickery von der Universität Yale in New Haven, USA. Um diese These zu überprüfen, machten er und seine Kollegen mittels einer neuartigen Technik Hirnscans von Testpersonen, die "Stein, Schere, Papier" spielten. Bei den Gewinnern wurden im gesamten Gehirn Muster sichtbar, die eine Reaktion auf das positive Erlebnis abbildeten.

Vickery hält das Dopamin-Netzwerk in den Belohnungszentren nach wie vor für die zentrale Stelle, an der Belohnungsreize im Gehirn verarbeitet werden. "Unsere neue Erkenntnis dabei ist jedoch, dass sich die Belohnungsinformation im Gehirn viel weiter ausbreitet als bisher angenommen." Der Mensch ist also ein noch größeres "Belohnungstier" als bisher angenommen.

RF