Gesunder Lebensstil schützt vor Alzheimer

ZOU | 20.06.2022

Wer im Alter von 65 Jahren nicht raucht, nur wenig Alkohol trinkt, sich gesund ernährt und körperlich und geistig aktiv ist, hat gute Chancen, länger zu leben und in den verbleibenden Jahren deutlich weniger Zeit an Alzheimer-Demenz zu leiden. Dies hat eine Studie ergeben, die in der Fachzeitschrift „BMJ“ veröffentlicht wurde.
Zeit mit den Liebsten verbringen: Auch das sorgt für ein langes und gesundes Leben. image.originalResource.properties.copyright

Diese fünf Lebensstil-Faktoren mindern einer neuen Studie zufolge das Risiko, an Alzheimer zu erkranken und steigern die Chance auf ein längeres Leben:

  1. Nicht rauchen
  2. Nur wenig Alkohol trinken
  3. 150 Minuten moderate und anstrengende körperliche Aktivität pro Woche
  4. Gesunde Ernährung mit viel Gemüse und Salat, Beeren, Nüssen, Olivenöl, Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, Fisch und maximal zweimal pro Woche Geflügelfleisch
  5. Regelmäßige geistige Aktivitäten, z.B. Spiele, Kreuzworträtsel, soziale Kontakte, Konzertbesuche

Frauen im Alter von 65 Jahren, die vier oder alle fünf Faktoren befolgten, hatten eine weitere Lebenserwartung von durchschnittlich 24,2 Jahren –  3,1 Jahre mehr als Frauen, die keinen oder nur einen dieser Faktoren aufwiesen. Von der gesamten Lebenserwartung hatten die gesund lebenden und aktiven Frauen im Schnitt 2,6 Jahre eine Demenz, während die ungesund lebenden 4,1 Jahre mit der Krankheit lebten.

Gesund lebende und aktive Männer im Alter von 65 Jahren hatten eine Lebenserwartung von weiteren 23,1 Jahren und damit 5,7 Jahre mehr als ungesund lebende Männer. Davon verbrachten diejenigen mit einem gesunden Lebensstil 1,4 Jahre mit Demenz, diejenigen mit einem ungesunden Lebensstil dagegen 2,1 Jahre.

Ein gesunder und aktiver Lebensstil war also nicht nur mit einem längeren Leben verbunden, sondern auch mit deutlich mehr verbleibenden Jahre ohne Alzheimer-Demenz. Das längere Leben steigert demnach nicht das Risiko für eine Demenzerkrankung. Die Erkrankung wird auch nicht einfach nur auf später verschoben, sondern tritt bei gesunden Lebensgewohnheiten trotz längerer Lebenserwartung seltener bzw. kürzer auf. Diese Studie unterstreicht die Bedeutung der Lebensgewohnheiten nicht nur für die körperliche, sondern auch für die psychische Gesundheit im Alter, die sich zunehmend aus wissenschaftlichen Untersuchungen abzeichnet.

Quelle: DOI 10.1136/bmj-2021-068390