Gleiches Essen schafft Vertrauen

11.07.2016

In Arbeitssituationen, aber auch beim ersten Date kann es hilfreich sein, das Gleiche zu essen wie sein Gegenüber. Einer neuen US-amerikanischen Studie zufolge schafft dies Vertrauen und fördert die Kooperation.
Ein besonderes Vertrauensverhältnis: Basis dafür legt oft eine gemeinsame Mahlzeit. image.originalResource.properties.copyright

Wie vertrauensstiftend gleiches Essen sein kann, zeigte sich zum Beispiel in folgendem Experiment: Studienteilnehmer vertrauten einem fremden Menschen, der die gleichen Süßigkeiten wie sie selbst aß, mehr Geld an als einem Menschen, der andere Süßigkeiten aß. Dies berichten die Forscher von der University of Chicago online in der Fachzeitschrift Journal of Consumer Psychology. In einem anderen Experiment, in dem es um Arbeitsverhandlungen ging, einigten sich Paare, die das gleiche aßen, fast doppelt so schnell wie Paare, die unterschiedliche Nahrungsmittel zu sich nahmen. Die gleiche T-Shirt-Farbe schien dagegen keinen Einfluss auf das Vertrauen zu haben. Zumindest wurde dies von Außenstehenden so wahrgenommen, wie die Forscher berichten.

„Ich denke, Essen hat einen stärkeren Einfluss, weil es etwas ist, das wir unserem Körper zuführen und um das zu tun, müssen wir ihm vertrauen“, sagt Ayelet Fishbach, Professorin im Wirtschaftszweig der University of Chicago. „Menschen denken, dass sie ihre Entscheidungen aufgrund von Logik treffen und sind sich weitestgehend nicht bewusst, dass Essensvorlieben ihre Entscheidungen mit beeinflussen.“ Der Studie zufolge könnten Nahrungsmittel Menschen grundsätzlich dabei helfen, besser zusammenzuarbeiten und Vertrauen aufzubauen. In der Praxis könnte dies zum Beispiel geschehen, indem Organisatoren bei einem größeren Meeting die Auswahl an gereichten Häppchen begrenzen. Um eine Beziehung aufzubauen, sei es zu einem Kollegen oder einer neuen Bekanntschaft, könnte es zudem hilfreich sein, bei einem gemeinsamen Essengehen das Gleiche zu bestellen.

HH