Grippe verursacht häufiger neurologische Spätfolgen als Covid-19

NAS | 21.03.2024

Wer an der echten Grippe (Influenza) erkrankt ist, hat verglichen mit Covid-19-Patienten ein höheres Risiko, innerhalb des nächsten Jahres an einer neurologischen Erkrankung wie Migräne oder Nervenstörungen zu leiden. Das zeigt eine aktuelle Studie in der Fachzeitschrift Neurology.
Die echte Virusgrippe führt einer aktuellen Untersuchung zufolge häufiger zu neurologischen Spätfolgen als Covid-19. image.originalResource.properties.copyright

Über die Spätfolgen von Covid-19 wird derzeit viel gesprochen. Doch auch nach einer Virus-Grippe können ernste Erkrankungen auftreten – einer neuen Studie der Universität Michigan zufolge treten neurologische Störungen nach einer Grippe sogar häufiger auf als nach Covid-19: Personen mit Covid-19 hatten im Vergleich zu Grippepatienten ein um 35 Prozent geringeres Risiko für Migräne, ein um 22 Prozent geringeres Risiko für Epilepsie und ein um 44 Prozent geringeres Risiko für Neuropathie hatten. Auch das Risiko für Bewegungsstörungen war um 36 Prozent niedriger, für Schlaganfall um 10 Prozent und für Demenz um 7 Prozent niedriger.

„Es ist wichtig zu beachten, dass unsere Studie keine Untersuchungsergebnisse zu Long-Covid-Erkrankungen betrachtet hat, und unsere Ergebnisse stehen nicht unbedingt im Widerspruch zu den Befunden anderer Forschungen, die eine Zunahme neurologischer Symptome bei Menschen mit Long-Covid zeigen", sagte Studienautor Brian C. Callaghan.

Für die Studie untersuchten die Forschenden Gesundheitsdaten von 77.272 Patienten, die mit Covid-19 oder Grippe im Krankenhaus waren und analysierten, wie viele dieser Personen im folgenden Jahr medizinische Betreuung für eine der sechs häufigsten neurologischen Störungen in Anspruch nahmen - Migräne, Epilepsie, Schlaganfall, Neuropathie, Bewegungsstörungen und Demenz.

Quelle: DOI 10.1212/WNL.0000000000209248