Harte körperliche Arbeit erhöht Demenz-Risiko

Dr. Karen Zoufal | 29.10.2020

Viele Studien haben gezeigt, dass Bewegung das Risiko für Demenz verringert. Einer neuen Studie zufolge ist die Gefahr für geistigen Abbau bei Menschen, die harte körperliche Arbeit verrichten, jedoch um etwa 50 Prozent höher als bei Menschen, die im Sitzen arbeiten.
Eigentlich schützt körperliche Aktivität vor der Entwicklung einer Demenz. Offenbar kommt es dabei jedoch darauf an, was genau man macht. image.originalResource.properties.copyright

Im Vergleich zu Studienteilnehmern mit sitzenden Berufen war das Risiko bei Teilnehmern an Arbeitsplätzen mit hoher körperlicher Belastung um 48 Prozent höher. Personen, die in ihrer Freizeit körperlich sehr aktiv waren, hatten dagegen eine geringere Wahrscheinlichkeit, an Demenz zu erkranken als Studienteilnehmer, die in ihrer Freizeit inaktiv waren. Die Ergebnisse der Studie wurden im "Scandinavian Journal of Medicine & Science in Sports" veröffentlicht.

"Um Demenz vorzubeugen, empfehlen aktuelle Leitlinien körperliche Aktivität. Unsere Studie legt jedoch nahe, dass es sich um eine ‚gute‘ Form körperlicher Aktivität handeln muss, und dass harte körperliche Arbeit nicht darunterfällt", sagte Prof. Kirsten Nabe-Nielsen von der der Universität Kopenhagen. Sie verwies auf frühere Studien, die gezeigt haben, dass harte körperliche Arbeit die Durchblutung des Herzens und damit auch die Blutversorgung des Gehirns negativ beeinflussen kann.

Die Studie basiert auf Daten der Copenhagen Male Study (CMS), an der 4.721 dänische Männer teilnahmen, die in den 1970er Jahren Angaben zur Art ihrer täglichen Arbeit gemacht hatten. Die Forscher haben untersucht, ob es Zusammenhänge zwischen der Art der Tätigkeit und der Entwicklung von Demenzerkrankungen im Laufe der Zeit gab.

ZOU
 

Quelle: DOI 10.1111/sms.13846