Hautfarbe gibt Hinweise auf Obst- und Gemüse-Verzehr

25.06.2018

Wer weiß schon noch genau, was er gestern, vorgestern oder gar vergangene Woche gegessen hat. Angaben dazu können dementsprechend etwas ungenau sein. Jetzt haben australische Wissenschaftler eine Marker gefunden, mit dem sich leicht und objektiv feststellen lassen könnte, ob jemand einen Bogen um Obst und Gemüse macht.
Karotten enthalten besonders viel Beta-Carotin, das dem Gemüse seine typische Farbe verleiht. image.originalResource.properties.copyright

Die Hautfarbe ist bei jungen, hellhäutigen Männern ein guter Indikator dafür, ob jemand viel Obst und Gemüse isst. Dies geht aus einer Forschungsarbeit hervor, in der sich australische Wissenschaftler der Curtin University in Perth der sogenannten Reflektionsspektroskopie bedient hatten: Dabei handelt es sich um eine Technologie, die Farbe und Intensität des von Hautpigmenten reflektierten Lichts misst. Die beste Vorhersage ließ sich anhand der Hautfarbe von Stirn, Bizeps, Handfläche und Fußsohle machen, wie Forscher in der Fachzeitschrift Journal of Nutrition and Intermediary Metabolism berichten. Grund für die veränderte Hautfarbe sind Carotinoide, rote, orange und gelbe Pflanzenfarbstoffe, die in einer Vielzahl von Obst- und Gemüsesorten vorhanden sind. Diese führen dazu, dass die Haut einen messbaren, gelblichen Touch bekommt.

„Wir wollten wissen, ob es einen Zusammenhang gibt, zwischen der Menge an Obst und Gemüse, die jemand isst, der Aufnahme von Carotinoiden und einer gelblichen Hautfarbe gibt“, erklärt Georgia Bixley. Die Forscher hatten sich auf Männer konzentriert, da diese in Australien deutlich weniger Obst und Gemüse essen als Frauen. Ihre Ergebnisse zeigen nun eine komplett neue Möglichkeit, den Konsum an Pflanzenkost festzustellen. Speziell für Ernährungsberater und Ärzte könne dies von Interesse sein, so die Forscher. „Zwei Drittel der Australier sind derzeit übergewichtig oder fettleibig und nur einer von 20 verzehrt die empfohlene Menge an Obst und Gemüse“, sagt Koautorin Dr. Karin Clark. Ihre Ergebnisse könnten helfen, Menschen leichter zu identifizieren, die zu wenig davon zu sich nehmen und daher möglicherweise ein erhöhtes Risiko für chronische Krankheiten hätten. Statt sich auf die Erinnerung von Menschen zu verlassen, könnte in Zukunft ein Blick auf die Hautfarbe genauere Hinweise auf die Ernährung liefern.

HH