Hautkrebs: Die meisten Mutationen entstehen durch das Alter

Dr. Karen Zoufal | 30.06.2021

Der Hauptgrund für krebserregende Mutationen in normaler, der Sonne ausgesetzter Haut ist das Alter. Nicht nur weil sich im Laufe des Lebens Mutationen anhäufen, sondern auch weil das Reparatursystem im Alter schlechter funktioniert. Der Hauttyp wirkt sich deutlich weniger auf die Entstehung solcher Mutationen aus.
Um bösartige Hautveränderungen frühzeitig festzustellen, lohnt es sich, regelmäßig zum Hautarzt oder zur Hautärztin zu gehen. image.originalResource.properties.copyright

Das Forschungsteam hat Hautbiopsien von gesunden Erwachsenen analysiert und alle auftretenden Mutationen auf Zusammenhänge mit möglichen Ursachen hin untersucht. Demnach erklärt das Alter 55 Prozent der Mutationen, der Hauttyp dagegen nur 18 Prozent. Daraus folgern die Wissenschaftler, dass im Alter nicht nur zunehmend Mutationen in der Haut vorkommen, sondern diese sich auch anreichern. Die Ergebnisse veröffentlichten sie in der Fachzeitschrift „Annals of Oncology“.

Ursprünglich hatten die Forscher erwartet, dass der Hauttyp und die Aufenthaltsdauer in der Sonne eine größere Rolle spielen, aber den Ergebnissen zufolge ist das nicht der Fall. So unterschieden sich die Mutationen in Hautbereichen, die im Laufe des Lebens der Sonne stark oder nur wenig ausgesetzt waren, kaum. Die Zunahme an krebserregenden Mutationen verlief auch nicht linear: Aber einem Alter von etwa 60 Jahren verschlechterte sich die Situation deutlich. Professor Conrado Martínez-Cadenas von der spanischen Universität Castellon sagte: „Ab einem bestimmten Alter nehmen die Mutationen und die Krebswahrscheinlichkeit zu – egal, was Sie getan haben“. Das liegt daran, dass die DNA-Reparatursysteme schlechter arbeiten als in der Jugend und im mittleren Alter. Raucher wiesen ebenfalls vermehrt Mutationen in der Haut auf.

Quelle: DOI 10.1016/j.annonc.2020.11.023