Hautwolf

24.05.2011

Unter Hautwolf versteht man gerötete, gereizte Haut in Hautfalten.

Was ist das? - Definition
Darunter versteht man gerötete, gereizte Haut in Hautfalten.

Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen

  • Intertriginöses Ekzem
  • Wundsein

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Hauptursache dieser Hauterscheinung ist eingeschränkte Körperpflege. Oft kommt es bei bettlägrigen Patienten vor. Die Hautfalten unter der weiblichen Brust, in den Achseln, im Intimbereich und bei beleibteren Menschen auch zwischen Hautfalten, etwa am Bauch, "kleben" förmlich aneinander und bilden eine so genannte feuchte Kammer.
Gefährdet sind vor allem Menschen mit:

  • Fettleibigkeit (Adipositas)
  • Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus)
  • starkem Schwitzen bei feucht-heißem Klima
  • Fieber sowie
  • fehlender Kontrolle über Harnblase und Stuhlgang (Inkontinenz).

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
An den betroffenen Körperstellen kommt es zu:

  • sichtbarer leichter, fleckiger Rötung
  • Jucken oder Brennen
  • Missempfindungen.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Ohne Behandlung kann sich die geschädigte Fläche noch vergrößern. Nicht selten kommt es auch zur Zusatzinfektion mit Bakterien oder Pilzen.

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen

  • Unverträglichkeit gegen lokal aufgetragene Arzneistoffe oder andere Stoffe (Kontaktdermatitis)
  • Wachstum von pigmentbildenen Corynebakterien (Erythrasma)
  • Pilzinfektionen.

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
Durch konsequente Vorsorge lässt sich die Erkrankung verhindern:

  • Regelmäßige und gründliche Hautpflege und Hygiene spielen eine wichtige Rolle bei der Vermeidung des Wundseins. Nach dem Waschen müssen die Hautfalten sorgfältig getrocknet werden. Trockentupfen schädigt die Haut weniger als reiben.
  • Kleine Mulleinlagen an den gefährdeten Stellen nehmen Feuchtigkeit auf und wirken wie ein Polster. Außerdem wird die Reibung der Haut aufeinander vermindert.
  • Puder sollte nicht verwendet werden, da sich zusammen mit der Feuchtigkeit Klümpchen bilden, die die Haut noch weiter schädigen.
  • Bei Bettlägerigen kann regelmäßiges Umlagern Wundsein und daneben Dekubitus verhindern.
  • Die Kleidung sollte leicht und Wasser aufnehmend sein. Enge Kleidungsstücke, Wolle oder Kleidung aus synthetischen Fasern begünstigen das Wundwerden.
  • Für die Therapie gelten die Hinweise zur Prophylaxe. Zusätzlich können bei Infektionen Cremes mit Wirkstoffen gegen Bakterien oder Pilze angezeigt sein.

Bearbeitungsstand: 26.07.2012

Quellenangabe:
Moll, Dermatologie, (2010), 7. Auflage

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.