Hering statt rotes Fleisch könnte bis zu 750.000 Leben pro Jahr retten

ZOU | 10.04.2024

Bis zu 750.000 Menschenleben könnten pro Jahr gerettet und ernährungsbedingte Krankheiten deutlich reduziert werden, wenn Menschen statt rotem Fleisch Fische wie Hering, Sardinen und Sardellen essen. Das zeigt eine Modellrechnung in der Fachzeitschrift „BMJ Global Health“.
Mehr Fisch statt rotem Fleisch: Das könnte vor ernährungsbedingten Krankheiten schützen. image.originalResource.properties.copyright

Es häufen sich die Beweise, dass rotes und verarbeitetes Fleisch mit einem erhöhten Risiko für Krankheiten wie koronare Herzkrankheit, Schlaganfall, Diabetes und Darmkrebs zusammenhängt. In mehreren Szenarien zeigen Forschende, dass Fisch bei einem weit verbreiteten Verzehr erhebliche Vorteile mit sich bringen würde: Weltweit könnten dadurch im Jahr 2050 bis zu 750.000 Todesfälle durch ernährungsbedingte Krankheiten verhindert werden, insbesondere Todesfälle durch die koronare Herzkrankheit, bei der der Herzmuskel nicht ausreichend mit Blut versorgt wird.

Doch: Futterfisch ist nur in begrenztem Umfang vorhanden. Dieser reicht nicht aus, um den gesamten Konsum an rotem Fleisch zu ersetzen, geben die Forschenden zu. Aber er könnte dazu beitragen, den täglichen Pro-Kopf-Verzehr an Fisch in den meisten Ländern nahezu auf die empfohlene Menge zu steigern und damit die Zahl der Todesfälle durch koronare Herzkrankheit, Schlaganfall, Diabetes und Darmkrebs bis zum Jahr 2050 um zwei Prozent zu senken.

Meeresfutterfische wie Hering, Sardinen und Sardellen, die von größeren Fischen gefressen werden, sind reich an Kalzium, Vitamin B12 und Omega-3-Fettsäuren, die der koronaren Herzkrankheiten vorbeugen können. Darüber hinaus haben sie den kleinsten CO2-Fußabdruck aller tierischen Nahrungsquellen. Doch drei Viertel der gefangenen Futterfische werden zu Fischmehl und Fischöl verarbeitet – die hauptsächlich wiederum für die Fischzucht verwendet werden.

Quelle: 0000-0003-0525-4176