High Society: Delikatessen sollen ethisch unbedenklich sein

10.01.2019

Trüffel, Kaviar und andere feine Lebensmittel – aber bitte aus Freilandhaltung und fairem Handel. Forscher der Universität in Toronto haben festgestellt, dass der gehobenen Gesellschaft nicht nur der Geschmack ihrer Delikatessen wichtig ist, sondern auch die Herkunft.
Die Oberschicht achtet bei der Auswahl ihrer Lebensmittel auch auf ethische Aspekte. image.originalResource.properties.copyright

Gebildete Menschen mit hohem Einkommen genießen gern anspruchsvolle Dinge. Aber auch ethische Aspekte spielen für die High Society eine große Rolle, wie Emily Huddart Kennedy, Professorin für Soziologie, gemeinsam mit Kollegen von der Universität in Toronto herausgefunden hat.

Die Forscher haben das Kaufverhalten von mehr als 800 Lebensmitteleinkäufern in Toronto analysiert und diese ihren Vorlieben entsprechend in vier Gruppen eingeteilt: Gourmets, ethisch bewusste Esser, keines von beidem und ethisch bewusste Gourmets. Ein Abgleich mit dem Einkommen zeigte: Die Gourmets, die sich gleichzeitig ethisch bewusst ernährten, hatten bei weitem am meisten Geld zur Verfügung, eine gehobene Bildung und entsprechende Jobs. Dagegen hatten Personen, die weder Feinschmecker waren noch auf die ethische Unbedenklichkeit ihrer Lebensmittel Wert legten, einen vergleichsweise niedrigen sozialen und wirtschaftlichen Status.

Kennedy folgert: „Um einen hohen Status zu signalisieren, reicht es nicht mehr aus, zu sagen: ,Oh, ich sollte zu diesem neuen Food Truck oder Restaurant gehen, das eröffnet wurde.‘ Jetzt muss es auch den Beigeschmack haben, gut für die Menschen und die Umwelt zu sein: Foie gras könne großartig sein, aber nur wenn es von regionalen, selbst gezüchteten und aufgezogenen, glücklichen und freilaufenden Gänsen stammte. So sieht heute ein hoher Status aus.“

ZOU