Hirndoping: Jeder zwanzigste Student macht mit
01.02.2012
Im Auftrag des Instituts wurden etwa 8000 Studenten im Wintersemester 2010/2011 zu ihrem Umgang mit leistungssteigernden Präparaten befragt. Die große Mehrheit der Studierenden hat demnach keinerlei Erfahrung mit solchen Mitteln. Aber immerhin jeder zwanzigste versucht, mit Medikamenten den Prüfungsstress zu dämpfen oder die eigene Leistungsfähigkeit zu steigern. Dabei greifen viele Studenten zu "weichen" Produkten wie Koffein, Vitaminpräparaten, homöopathischen oder pflanzlichen Mitteln. Nicht wenige aber nehmen auch verschreibungspflichtige Medikamente wie Schmerz- und Beruhigungsmittel oder Aufputschmittel ein. Besonders verbreitet sei das Hirndoping in den Fachbereichen Veterinärmedizin und Sportwissenschaft. Dem Hirndoping gegenüber eher zurückhaltend sind Mathematik- und Physik-Studenten.
Am häufigsten greifen die Studierenden eigenen Angaben zufolge zu Medikamenten, um Nervosität und Lampenfieber zu bekämpfen. Der Wunsch nach einer Leistungssteigerung steht der Umfrage zufolge erst an zweiter Stelle. Zwar ist das Hirndoping unter den Studenten lang nicht so verbreitet wie bisher angenommen. Vorherige Befragungen unter Schülern und Studenten aber zeigen, dass bis zu 80 Prozent Pillen einnehmen würden, wenn diese frei verkäuflich und ohne Nebenwirkungen wären.
Experten warnen vor einem solchen Missbrauch von Medikamenten. Dass gesunde Menschen regelmäßig zu Arzneimitteln greifen, um ihre Leistung zu steigern, ist Suchtexperten zufolge ein beunruhigender Trend, der sich aber nicht nur auf Studenten beschränkt. Viele würden sich die eigentlich rezeptpflichtigen Arzneimittel ohne Verschreibung im Internet besorgen. Dass hier auch viele Fälschungen angeboten würden, sei vielen Konsumenten nicht klar.
KK