Hirnwellen: So einzigartig wie ein Daumenabdruck
20.04.2016
Für den Versuch untersuchten die Wissenschaftler die Gehirnaktivitäten von 50 Studienteilnehmern mit Hilfe von Enzephalogrammen (EEG), während sich diese eine Serie von 500 Bildern anschauten. Zu sehen waren beispielsweise ein Stück Pizza, ein Boot oder die Schauspielerin Anne Hathaway. Wie die Forscher der Binghamton University in Vestal im Fachmagazin IEEE Transactions on Information Forensics and Security berichten, reagierten die Gehirne der Testpersonen unterschiedlich auf jedes dieser Bilder. Der Unterschied war groß genug, dass ein Computersystem jeden Studienteilnehmer anhand seines „Gehirnabdrucks“ zu 100 Prozent richtig identifizieren konnte. Bei früheren Versuchen, bei denen die Reaktion auf Wörter untersucht wurde, lag die Genauigkeit bei nur 97 Prozent.
Die Studie deute darauf hin, dass Hirnwellen von Sicherheitssystemen dazu genutzt werden könnten, zweifelsfrei die Identität von Personen festzustellen, so die Forscher. Was das Ganze aus ihrer Sicht so interessant macht: Diese biometrischen Gehirndaten können nicht gestohlen werden, wie etwa ein Fingerabdruck. Studienautor Zahnpeng Jin sieht die Anwendung allerdings eher auf spezielle Bereiche beschränkt, zum Beispiel Hochsicherheitseinrichtungen, zu denen nur wenige Personen Zugang haben.
HH