Zahl der HIV-Neuinfektionen in Europa auf Höchststand

27.11.2015

Während weltweit die Zahl der HIV-Infektionen zurückgeht und immer mehr Menschen Zugang zu einer antiretroviralen Therapie haben, verzeichnet die Weltgesundheitsorganisation (WHO) für Europa im Jahr 2014 einen traurigen Rekord: Noch nie gab es so viele neue HIV-Infizierte innerhalb eines Jahres.
Um der steigenden Zahl von Neuinfektionen in der EU Herr zu werden, setzt die WHO auf verstärkte Früherkennung. image.originalResource.properties.copyright

Die WHO meldet für Europa für das vergangene Jahr, dass sich über 142.000 Menschen neu mit dem HI-Virus angesteckt haben. Im Jahr 2013 waren es etwa 136.000. Seit dem Beginn der Dokumentation der Infektionszahlen in den frühen 1980er-Jahren sind in Europa noch nie so viele neu Infizierte verzeichnet worden. Der größte Teil dieser Entwicklung geht laut Bericht der europäischen Seuchenschutzbehörde ECDC auf das Konto der osteuropäischen Länder. Dort habe sich die Zahl der Neuinfektionen seit 2004 verdoppelt.

Trotz spezifischer Präventionsprogramme in vielen europäischen Ländern ist Geschlechtsverkehr unter Männern der Hauptübertragungsweg des Virus in der EU. "HIV-Infektionen unter Männern, die Sex mit Männern haben, sind in alarmierendem Maße von 30 Prozent im Jahr 2005 auf 42 Prozent in 2014 gestiegen", sagt ECDC-Direktorin Andrea Ammon. Zudem wird die Hälfte der HIV-Infektionen erst spät erkannt. Das erhöht das Risiko für eine Ansteckung anderer und schadet der Gesundheit der Patienten, weil wertvolle Zeit für die Therapie verstreicht. Die WHO möchte daher die Früherkennung der Infektion weiter stärken, um den Behandlungserfolg zu verbessern und Neuinfektionen vorzubeugen.

RF