Homöopathie bei Sommerbeschwerden

23.08.2011

Ein aufgeschürftes Knie, ein verstauchter Knöchel, Sonnenbrand, Insektenstiche oder Übelkeit können die Sommerlaune schnell verderben. Homöopathische Mittel sorgen für rasche Hilfe bei leichteren Beschwerden.
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Das bewährte Wundheilungsmittel Arnica darf in keiner homöopathischen Hausapotheke fehlen. In der Potenz D6 ist es das Hauptmittel bei Verletzungen aller Art, egal ob es sich um oberflächliche offene Wunden oder Quetschungen, Prellungen und Zerrungen handelt. Arnicastillt Blutungen, mildert Schwellungen und Schmerzen im verletzten Gelenk und fördert die Wundheilung. Auch bei Blutergüssen und Nasenbluten nach einem Schlag oder Sturz hilft das homöopathische Mittel. Ist nervenreiches Gewebe gequetscht, zum Beispiel Finger oder Zehen, lindert Hypericum D12 die Schmerzen.

Bei akuten Beschwerden nimmt man von Arnica oder Hypericum zunächst viertelstündlich drei Tropfen oder Arzneikügelchen (Globuli), danach stündlich bis dreimal täglich fünf Globuli. Man kann Arnica und Hypericum auch im Wechsel einnehmen. Bei Muskelkater nach Überanstrengung ist Arnica D12 richtig: dreimal täglich fünf Globuli.

Sportverletzungen schnell lindern

Bei Sportverletzungen wie Verstauchung und Verrenkung, Muskelkater oder Nackenschmerzen, die durch Durchnässung, Unterkühlung oder Überanstrengung ausgelöst wurden, hilft Rhus toxicodendron D12. Typisch: Die reißenden, ziehenden Schmerzen peinigen zu Beginn einer Bewegung besonders und bessern sich bei fortgesetzter Bewegung. Im akuten Fall nimmt man stündlich fünf Globuli.

Soforthilfe bei Insektenstichen

Wenn stechende Insekten die Kaffeetafel umschwirren, sollte man Apis und Ledum parat halten. Ledum D6 lindert Jucken und Brennen bei Bremsen- und Mückenstichen sowie allen punktförmigen Stichverletzungen und mildert die Schwellung. Apis D6 gilt als Soforthilfe bei Bienen- und Wespenstichen. Die Haut ist blassrot bis rot, geschwollen und heiß. Der Patient hat brennende, stechende Schmerzen und reagiert sehr empfindlich auf Berührung. Von diesen Mitteln nimmt man viertelstündlich drei Tropfen, bei Besserung dreimal täglich fünf Tropfen.

Der Hochsommer ist die beste Zeit für Gartenpartys und Grillfeste mit Eis, Kuchen, fetten Speisen und kalten Getränken. Reagieren Magen und Darm mit Völlegefühl, Bauchschmerzen, Blähungen und Durchfall auf die Vielfalt, ist Pulsatilla D6 richtig. Das Mittel hilft auch, wenn sich Durchfall und Verstopfung abwechseln. Wer nach einem feucht-fröhlichen Abend einen Kater hat und an Übelkeit, Sodbrennen und Magenkrämpfen leidet, dem tut Nux vomica D12 gut. Das Mittel hilft vor allem nervösen, überreizten "Managertypen".

Tipps gegen Reisebeschwerden

Bei Reisen in ferne Länder sollte man Okoubaka D3 mitnehmen. Das homöopathische Mittel hilft bei Magen- und Darmbeschwerden, die durch Klima- und Kostumstellung ausgelöst werden, und bei Brechdurchfall durch verdorbene Nahrung. Bei Beschwerden nimmt man anfangs stündlich fünf Tropfen oder Globuli, bei Besserung drei- bis viermal täglich fünf Tropfen/Globuli. Zur Vorbeugung reicht die einmal tägliche Einnahme.

Ein Tipp für Menschen, die Auto-, Bus- und Seefahrten nicht vertragen und mit Übelkeit, Erbrechen und Kreislaufbeschwerden reagieren: Cocculus D6 kann man vorbeugend einige Stun-den vor Reisebeginn einnehmen, ansonsten halbstündlich drei Tropfen. Vorbeugend hilft auch Petroleum D12, wenn man erfahrungsgemäß trotz starker Übelkeit und Magendrücken noch Appetit hat.

Apothekerin Brigitte M. Gensthaler