Immunschwäche: Wie schützt man sich vor Infektionen?
Natascha Koch | 06.05.2021
Grippe, Masern, Hepatitis oder Corona – die meisten Infektionskrankheiten, vor denen man sich mit einer Impfung schützen kann, werden durch Viren verursacht. Doch auch Bakterien können zu schweren Erkrankungen führen, zum Beispiel Meningokokken oder Pneumokokken. Diese Bakterien können zu einer Hirnhautentzündung oder Blutvergiftung führen. Beide Erkrankungen können – insbesondere bei geschwächtem Immunsystem – innerhalb kurzer Zeit lebensbedrohlich werden. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt deshalb Menschen mit angeborener oder erworbener Immunschwäche gegen beide Krankheitserreger eine Schutzimpfung.
Erhöhtes Risiko durch Krebs und Rheuma
Die Schwächung der Immunabwehr kann verschiedene Ursachen haben. Dazu gehört zum Beispiel die Einnahme von Immunsuppressiva, beispielsweise nach einer Organtransplantation. Eine davon ist eine Vorerkrankung, bei der das Immunsystem gestört ist – wie bei der rheumatoiden Arthritis. Hier greifen Zellen des Immunsystems das eigene Körpergewebe an, was zu einer schmerz- und dauerhaften Entzündung in den Gelenken führt. Menschen, die an einer rheumatoiden Arthritis leiden, erkranken etwa doppelt so häufig an einer viralen oder bakteriellen Infektion wie Personen ohne diese Erkrankung. Eine zweite große Gruppe von Betroffenen sind Krebspatienten, deren Immunsystem durch eine Chemo- oder Strahlentherapie beeinträchtigt ist. Der Prävention durch Impfungen wird auch hier ein hoher Stellenwert beigemessen.
Expertenrat rund um den Infektionsschutz
Welche Medikamente schwächen die Immunabwehr? Welche Impfungen werden immungeschwächten Patienten empfohlen? Kann eine Impfung auch während der Chemo- oder Strahlentherapie erfolgen? Alle Fragen rund um das Thema „Impfungen für immungeschwächte Patienten“ beantworten die Fachärztinnen und -ärzte am Donnerstag, 5. Mai 2021, zwischen 16 und 19 Uhr am kostenlosen Lesertelefon.
Am Telefon unter 0800 - 2 811 811
- Dr. med. Franziska Wiesent; Fachärztin für Innere Medizin, Schwerpunkt Rheumatologie, Zusatzbezeichnung Akupunktur, Endokrinologikum München
- Dr. med. Bettina Schraut; Fachärztin für Innere Medizin, Notfallmedizin, Diabetologin DDG, Aschheim
- Dr. med. Ulrich Enzel; Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Zusatzbezeichnung Allergologie, Autor von Fachpublikationen zum Thema Prävention u.a. im Bereich Impfwesen, Heilbronn
- Dr. med. Til Ramón Kiderlen; Facharzt für Innere Medizin, Hämatologie, Onkologie, Infektiologie, Notfallmedizin, Oberarzt am Vivantes Klinikum Berlin Neukölln – Klinik für Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin