Immuntherapie bei Allergie: Zwei Jahre sind zu wenig

15.02.2017

Eine Immuntherapie hilft dabei, Heuschnupfen-Symptome für mehrere Jahre deutlich zu reduzieren. Dieser Erfolg lässt sich mit einer nur zwei Jahre andauernden Behandlung offenbar nicht erreichen, wie eine neue Studie aus Großbritannien belegt.
Eine Immuntherapie kann die Beschwerden bei Heuschnupfen und anderen Allergien lindern. image.originalResource.properties.copyright

Kann eine Immuntherapie über zwei Jahre Heuschnupfen-Patienten den gleichen langanhaltenden Nutzen bieten wie eine dreijährige Therapie? Vor dem Hintergrund, möglicherweise Kosten und Zeit einsparen zu können, sind Forscher vom Imperial College London dieser Frage nachgegangen. Es zeigte sich, dass sowohl die Injektion von Gräserpollen-Extrakten als auch die regelmäßige Einnahme einer entsprechenden Tablette effektiv Heuschnupfen-Symptome linderte. Die Lebensqualität der Betroffenen verbesserte sich deutlich. Wie die Forscher um Professor Stephen Durham in der medizinischen Fachzeitschrift JAMA berichten, waren diese positiven Effekte ein Jahr nach Beendigung der Therapie allerdings nicht mehr besser als in der Placebo-Gruppe. Damit bestätigt die Studie frühere Hinweise, nach denen mehr Zeit nötig ist, um einen langanhaltenden Nutzen aus der Therapie zu ziehen. „Ärzte und Patienten sollten auch weiterhin internationalen Richtlinien folgen, die eine minimale Therapiedauer von drei Jahren empfehlen“, sagt Durham.

Fliegen die Pollen, leiden Heuschnupfen-Geplagte unter häufigem Niesen, die Nase ist verstopft oder läuft und die Augen jucken. Oft sind es die Pollen von Gräsern, auf die der Körper mit seiner Immunantwort reagiert. Vielen Menschen können in diesem Fall schon Nasensprays oder Antihistaminika helfen, die in Apotheken erhältlich sind. Menschen mit stärkeren Symptomen kann eine Immuntherapie helfen, auch bekannt als Hyposensibilisierung. Indem das Immunsystem immer wieder Extrakten von Gräserpollen ausgesetzt wird, ist es möglich, es mit der Zeit an diese zu gewöhnen.

HH