Impfung hilft einigen Patienten mit Long-Covid

ZOU | 26.05.2022

Personen, die nach der akuten Covid-19-Erkrankung noch längere Zeit Symptome haben, könnten von einer nachträglichen Impfung profitieren: Zumindest bei einem Teil der Geimpften gingen die Symptome zurück, berichtet eine große Studie, die in dem Fachmagazin „BMJ“ veröffentlicht wurde.
Viele Long-Covid-Patienten leiden schon seit über einem Jahr unter ihren Symptomen. image.originalResource.properties.copyright

Unter 28.356 Erwachsenen, die nach einer Coronavirus-Infektion gegen Covid-19 geimpft wurden, zeigte sich bei einigen Personen mit Long-Covid eine Abnahme der Symptome: Nach der ersten Impfung ging das Auftreten von Long-Covid um 13 Prozent zurück und nach der zweiten Impfung um 9 Prozent. Diese Verbesserung hielt über durchschnittlich neun Wochen an.

Die Forscher räumen ein, dass man aus diesen Beobachtungsdaten nicht folgern kann, dass die Impfung gegen Long-Covid hilft, aber sie kann „zumindest in den ersten Monaten nach der Impfung zu einer Verringerung der gesundheitlichen Belastung der Bevölkerung durch Long-Covid beitragen“. Welche Personen mit Long-Covid am ehesten von einer Impfung profitieren und welche Mechanismen dahinterstecken, muss noch geklärt werden.

Sicher ist dagegen, dass Impfstoffe gegen Covid-19 wirksam die Rate von Ansteckungen, Krankenhauseinweisungen, schweren Verläufen und Todesfällen reduzieren. Es mehren sich auch die Hinweise darauf, dass sie der Entwicklung von Long-Covid vorbeugen.

Eine Umfrage des britischen Office for National Statistics ergab, dass 44 Prozent der Personen mit Long-Covid seit mindestens einem Jahr Symptome haben; zwei Drittel von ihnen haben Symptome, die ihre Alltagsaktivitäten deutlich einschränken.

Quelle: DOI 10.1136/bmj.o988