Impfung reduziert das Risiko für Long Covid

td/PZ/NK | 18.02.2022

Schon länger wird vermutet, dass eine Impfung gegen Covid-19 auch das Risiko für Spätfolgen bei einer Durchbruchinfektion reduziert. Diese Annahme wird jetzt durch eine große Metanalyse der britischen Gesundheitsbehörde erhärtet.
An Long-Covid leiden auch junge und ansonsten gesunde Menschen nach einer Coronavirus-Infektion. image.originalResource.properties.copyright

Long-Covid gehört zu den gefürchteten Langzeitfolgen einer SARS-CoV-2-Infektion. Zu den Symptomen zählen in erster Linie Müdigkeit, Kurzatmigkeit, anhaltender Husten. Allerdings sind dies längst nicht alle Beschwerden, über die die Betroffenen noch lange Zeit nach der eigentlichen Erkrankung klagen. Auch psychische Beschwerden wie Angststörungen und Depressionen treten gehäuft auf.

Ob eine Impfung das Risiko für Long-Covid senken kann, war bislang noch nicht klar. Nun berichtet die britische Gesundheitsbehörde UK Health Security Agency (UKHSA) über eine Auswertung von 15 Studien, die sich mit dieser Frage beschäftigten. Obwohl die Strukturen der Studien teils deutlich voneinander abwichen, ist das sich ergebene Bild recht eindeutig: Danach gibt es klare Hinweise darauf, dass für geimpfte Personen, die sich mit SARS-CoV-2 infizierten, das Risiko, später Long-Covid-Symptome zu entwickeln, deutlich geringer ist als für ungeimpfte Personen. Dies galt für Long-Covid-Erkrankungen, bei denen die Symptome sowohl kurzfristig (vier Wochen nach der Infektion) als auch mittelfristig (zwölf bis 20 Wochen nach der Infektion) und langfristig (sechs Monate nach der Infektion) einsetzten. Zusätzlich waren diese Personen natürlich auch vor einer SARS-CoV-2-Infektion besser geschützt.

Auch ungeimpfte Long-Covid-Patienten, die sich während der symptomatischen Phase impfen ließen, profitierten von der Impfung. Im Durchschnitt blieben sie weniger lange symptomatisch als Kontrollpersonen, die sich nicht impfen ließen. Allerdings berichteten einige Personen auch von einer Verschlimmerung der Symptome nach der Impfung. Warum das so ist, lässt sich bislang noch nicht sagen.

Dr. Deborah Dunn-Walters, Vorsitzende der Covid-19-Taskforce der Britischen Gesellschaft für Immunologie und Professorin für Immunologie an der Universität Surrey, betonte gegenüber der Zeitung „The Guardian“, wie wichtig es sei, dass sich alle Menschen unabhängig von ihrem Alter gegen Covid-19 impfen lassen. Das habe diese Metaanalyse eindeutig gezeigt.

Quelle: UK Health Security Agency: The effectiveness of vaccination against long COVID: A rapid evidence briefing