IQWiG findet wenig Nutzen für Knie-Arthroskopie

10.09.2013

Eine therapeutische Arthroskopie bei einer Kniegelenks-Arthrose (Gonarthrose) scheint Betroffenen kaum zu helfen. Gegenüber anderen nicht-aktiven und den meisten aktiven Behandlungsmöglichkeiten habe sich kein Nutzen feststellen lassen, wie aus einem Vorbericht des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hervorgeht.
Wenn Gelenkverschleiß im Knie auftritt, wird jeder Schritt beschwerlich. image.originalResource.properties.copyright

Die Wissenschaftler hatten den Nutzen der therapeutischen Arthroskopie mit Lavage, das ist eine Spülung mit Kochsalzlösung, und gegebenenfalls einem Abtragen von Veränderungen an Knochen oder Knorpeln (Debridement) untersucht. Für den Vergleich hatten sie nach einer weltweiten Recherche zehn relevante Studien identifiziert, mit insgesamt 1.190 Patienten zwischen 46 und 66 Jahren. Dabei zeigte sich, das ein Nutzen der therapeutischen Arthroskopie in den meisten Fällen nicht zu belegen war, sei es wegen der sehr unterschiedlichen Ergebnisse oder den Schwächen mancher Studien in der Durchführung. Lediglich im Vergleich zum Spritzen von Kortison ins Kniegelenk war in Bezug auf die Symptomatik ein Vorteil der Arthroskopie erkennbar, schreiben die Forscher.

In den Vergleich bezogen sie unter anderem den Effekt von Scheinbehandlungen ein, bei denen nur ein Schnitt, aber keine wirkliche Operation durchgeführt wurde. Auch eine lediglich zur Diagnose durchgeführte Arthroskopie und einfaches Abwarten gehörten zu den "Vergleichsbehandlungen". Aktive Therapiealternativen wie Lavage ohne Arthroskopie, Behandlung mit Schmerzmitteln, Injektionen mit Hyaluronsäure oder das Spritzen von Kortison ins Kniegelenk wurden ebenfalls in dem Zusammenhang betrachtet. Bis zum 09. Oktober 2013 können interessierte Personen und Institutionen schriftliche Stellungnahmen zu diesem Vorbericht abgeben.

IQWiG/HH