Gibt es eine Grenze für die menschliche Ausdauer?

06.06.2019

Manche behaupten, die sportliche Ausdauer hänge vor allem vom Kopf ab. Eine neue Studie über den Energieverbrauch bei einigen der längsten und anstrengendsten Sportereignisse der Welt zeigt jedoch, dass eher der Darm das Limit setzt.
Egal, wie lange und intensiv trainiert wird: Auch die besten Ausdauersportler können nicht unbegrenzt neue Rekorde aufstellen. image.originalResource.properties.copyright

Egal ob Ironman-Triathlon oder Tour de France, auch bei den härtesten Ausdauersportlern werden die Leistungen durch den Stoffwechsel begrenzt. Bei körperlichen Aktivitäten, die über Tage, Wochen oder Monate andauern, können Menschen maximal das 2,5-fache ihres Ruheumsatzes an Kalorien verbrennen.

Forscher der Duke University stellten fest, dass nicht einmal die schnellsten Ultra-Marathonläufer der Welt es schafften, diese Grenze zu überschreiten. „Dies definiert den Bereich dessen, was für den Menschen möglich ist“, sagte Herman Pontzer, Associate Professor für evolutionäre Anthropologie. Jenseits der 2,5-fachen Ruhestoffwechselrate wird körpereigenes Gewebe abgebaut, um das Kaloriendefizit auszugleichen. Eine mögliche Erklärung für dieses Limit könnte die Fähigkeit des Verdauungstrakts sein, Energie aus Nahrung aufzunehmen.

Für die Studie untersuchten die Wissenschaftler den täglichen Kalorienverbrauch von Athleten, die am Race Across the USA 2015 teilnahmen, einem 3.000-Meilen-Rennen von Kalifornien nach Washington, bei dem die Sportler fünf Monate lang sechs Marathons pro Woche laufen.

Nach 20 Wochen Marathon verbrauchten die Athleten 600 Kalorien weniger pro Tag als erwartet. Diese Ergebnisse legen nahe, dass der Körper seinen Energieverbrauch einschränkt, um innerhalb eines nachhaltigen Niveaus zu bleiben. Bei allen Langstreckenrennen zeigten sich ähnliche Ergebnisse, egal ob es Schlittenrennen in der Antarktis waren oder die Tour de France im Sommer.

ZOU