Je weniger Salz, desto niedriger der Blutdruck

Dr. Karen Zoufal | 23.02.2021

Dass Menschen mit Bluthochdruck salzarm essen sollten, ist allgemein bekannt. Eine neue Studie zeigt nun: Auch Menschen mit einem normalen Blutdruck profitieren von einer salzarmen Ernährung. Dabei gilt: Je weniger Salz aufgenommen wird, desto niedriger ist der Blutdruck.
Salz erhöht auch bei ansonsten gesunden Menschen den Blutdruck. image.originalResource.properties.copyright

Schon 1 bis 1,5 Gramm weniger Natrium – ein Bestandteil von Kochsalz, der sich auf den Blutdruck auswirkt – ging der Studie zufolge mit einer Senkung des Blutdrucks um 1,01 bis 2,42 mmHg einher. Bei Personen mit Bluthochdruck war der Effekt größer als bei Menschen mit einem normalen Blutdruck, aber auch bei ihnen wurde eine kleine, aber wesentliche Senkung beobachtet. Insgesamt zeigte sich eine annähernd lineare Beziehung zwischen der Aufnahme von Natrium und dem Blutdruck.

Dabei schienen Personen, die ihre Ernährung generell umgestellt hatten, stärker zu profitieren als Personen, die nur ihren Salzkonsum eingeschränkt hatten. Das ergab eine übergreifende Auswertung von 85 Studien mit insgesamt mehr als 10.000 Teilnehmern, die über vier Wochen bis drei Jahre hinweg beobachtet worden waren. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift „Circulation“ erschienen.

Die meisten Deutschen nehmen zu viel Salz auf

Natrium sorgt dafür, dass Wasser im Körper zurückgehalten wird. Das belastet die Blutgefäße und das Herz. Dennoch ist Natrium in geringen Mengen für den Körper wichtig. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt eine Zufuhr von maximal fünf Gramm Kochsalz pro Tag, Kardiologen raten sogar zu nur 1,5 bis zwei Gramm täglich. Im Durchschnitt verzehren die Deutschen jedoch neun Gramm pro Tag.

Quelle: 10.1161/CIRCULATIONAHA.120.050371