Jugendliche belastet die Corona-Pandemie stark

Dr. Karen Zoufal | 26.03.2021

Während der Corona-Pandemie plagen Zukunftsängste und Einsamkeit viele Jugendliche, und sie haben das Gefühl, von der Politik nicht gehört zu werden. Das geht aus zwei Umfragen unter insgesamt mehr als 12.000 Jugendlichen in Deutschland hervor.
Viele Jugendliche fühlen sich derzeit einsam und sorgen sich um ihre Zukunft. image.originalResource.properties.copyright

61 Prozent der jungen Menschen in Deutschland sind teilweise oder ständig einsam, 64 Prozent fühlen sich psychisch belastet, 69 Prozent haben Zukunftsängste und 34 Prozent plagen finanzielle Nöte. 65 Prozent der Befragten haben das Gefühl, dass ihre Sorgen nicht wahrgenommen werden und 58 Prozent denken, dass Politiker sich für ihre Situation nicht interessieren. Das ist die Bilanz der Auswertung von zwei Umfragen, die von den Universitäten in Frankfurt am Main und Heidelberg durchgeführt und zusammen mit der Bertelsmann Stiftung erstellt wurde.

Dr. Jörg Dräger, Mitglied des Vorstandes der Bertelsmann Stiftung, fordert, die Belange von Jugendlichen politisch mehr zu berücksichtigen und sie stärker zu beteiligen: „Corona hat die Probleme vieler junger Menschen verstärkt. Die Pandemie zeigt wie unter einem Brennglas die schon länger bestehenden Defizite in der Kinder- und Jugendpolitik.“

Schon vor der Corona-Pandemie waren mehr als 20 Prozent der Heranwachsenden bis 18 Jahre von Armut bedroht. Das dürfte sich noch verschärft haben, und die Forscher drängen darauf, dass die Kinderarmut in Deutschland bekämpft wird. Sie halten es für dringend notwendig, dass der Bedarf der jungen Menschen gemeinsam mit ihnen ermittelt wird und dabei auch jene einbezogen werden, die in schwierigen Verhältnissen leben.

Quelle: DOI 10.11586/2021021