Jugendliche: Cannabis schadet dem IQ

Dr. Karen Zoufal | 01.02.2021

Laut einer neuen Studie geht ein langfristiger und regelmäßiger Cannabiskonsum bei jungen Menschen mit einem sinkenden Intelligenzquotienten (IQ) einher. Besonders die verbale Intelligenz scheint durch Cannabis in Mitleidenschaft gezogen zu werden.
Marihuana kann dem Gehirn von jungen Menschen offenbar Schaden zufügen. image.originalResource.properties.copyright

Die Ergebnisse zeigen, dass der IQ bei Teenagern, die häufig Cannabis konsumierten, im Laufe der Zeit um etwa zwei Punkte zurückging – verglichen mit jungen Menschen, die kein Cannabis nahmen. Weitere Analysen deuten an, dass der Rückgang hauptsächlich mit einer Verringerung der sprachlichen Intelligenz zusammenhängt. Dies berichten irische Forscher der Universität RCSI in Dublin in der Fachzeitschrift „Psychological Medicine“.

Jugendliches Gehirn ist anfälliger

„Der frühzeitige Verlust von IQ-Punkten könnte erhebliche Auswirkungen auf die Leistung in Schule und Hochschule und auf die späteren Beschäftigungsaussichten haben“, warnt die Studienautorin Mary Cannon, Professorin für Psychiatrische Epidemiologie und psychische Jugendgesundheit. Ihr Kollege Dr. Emmet Power ergänzte: „Der Cannabiskonsum in der Jugend ist von großer Bedeutung, da das sich entwickelnde Gehirn in dieser Zeit besonders anfällig für Schäden ist.“

Für die Analyse wurden Daten aus sieben Längsschnittstudien mit 808 jungen Menschen, die mindestens ein halbes Jahr lang wöchentlich Cannabis konsumierten, mit 5308 jungen Menschen verglichen, die kein Cannabis nahmen. Die Teilnehmer wurden im Durchschnitt bis zum Alter von 18 Jahren beobachtet, in einer Studie sogar bis zum Alter von 38 Jahren.

Quelle: DOI 10.1017/S0033291720005036