Wie Kalorien, Körpertemperatur und Lebensdauer zusammenhängen

15.09.2020

Eine geringe Kalorienzufuhr hat viele gesundheitliche Vorteile, die von einer längeren Lebensdauer bis hin zu einem geringeren Risiko für Krebs, Herzerkrankungen, Diabetes und Alzheimer reichen. Dabei scheint eine verringerte Körpertemperatur eine entscheidende Rolle zu spielen. Diese Ergebnisse aus Experimenten mit Mäusen wurden in „Science Signaling“ veröffentlicht.
Ganz so karg muss die Mahlzeit vielleicht nicht sein, aber etwas Verzicht wirkt sich auf die Lebensdauer aus. image.originalResource.properties.copyright

Bis zur Hälfte der aufgenommenen Kalorien wandelt der Körper in Energie um, damit die Körpertemperatur aufrechterhalten wird. Wenn Säugetiere sehr wenig Nahrung zu sich nehmen, sinkt sie. So spart der Körper Energie, bis wieder mehr Nahrung verfügbar ist. Die Professoren Bruno Conti und Gary Siuzdak haben festgestellt, dass eine niedrigere Körpertemperatur die Lebensdauer verlängern kann, selbst wenn man die Kalorien nicht einschränkt. Und auch das Gegenteil trifft zu: Wird die Körpertemperatur hoch gehalten, gehen die positiven Effekte verloren – auch bei einer Reduzierung der Kalorien.

Um das nachzuweisen, hatten die Forscher Mäuse auf Diät gesetzt und entweder bei Raumtemperatur (22 °C) oder in warmer Umgebung (30 °C) gehalten. Stoffwechseluntersuchungen zeigten, dass die Temperatur während der Kalorienreduzierung den Stoffwechsel stärker beeinflusste als die Nährstoffe. Durch einen Vergleich der Ergebnisse beider Mäusegruppen stellten die Wissenschaftler fest, welche Stoffwechselprodukte besonders an der Änderung der Körpertemperatur beteiligt waren. In einem weiteren Versuch wurde klar, dass sich die Körpertemperatur mit bestimmten Stoffwechselprodukten beeinflussen lässt. Die Forscher hoffen, durch weitere Experimente Medikamente zu finden, mit denen sich die gesundheitsfördernden Effekte erzielen lassen, ohne die Kalorien beschränken und die Körpertemperatur senken zu müssen.

ZOU