Kiffen erhöht das Diabetes-Risiko

21.09.2015

Marihuana zu rauchen oder in Form von Keksen zu verzehren, halten viele für harmlos. Doch die Hanfpflanze ist eine Droge, deren Konsum sich einer neuen Studie zufolge auch auf das Diabetes-Risiko auswirken könnte.
Welche Folgen hat der Konsum von Cannabis auf die Gesundheit? Zu dieser Frage gibt es immer wieder neue Ergebnisse. image.originalResource.properties.copyright

In ihrer Arbeit fanden US-amerikanische Forscher um Mike Bancks von der University of Minnesota in Minneapolis einen Zusammenhang zwischen dem Konsum von Marihuana und Prädiabetes. Dies ist eine Vorstufe von Diabetes, bei der die Blutzuckerwerte schon verändert sind und aus der sich später die Zuckerkrankheit entwickeln kann. Bei Studienteilnehmern, die Cannabis konsumierten, war diese Stoffwechselveränderung eher anzutreffen als bei Teilnehmern, die nie Marihuana geraucht hatten. Am deutlichsten machte sich dies bei Teilnehmern im mittleren Lebensabschnitt bemerkbar, die in ihrem Leben schon 100-mal oder häufiger gekifft hatten. Dies berichten die Wissenschaftler in der Fachzeitschrift Diabetologia. Für Diabetes selbst galt dieser Zusammenhang jedoch nicht.

Warum die Verwendung von Marihuana das Risiko des Einzelnen für Prädiabetes erhöhe, allerdings nicht für Diabetes, sei noch unklar, sagen die Autoren. Sie halten jedoch einen Einfluss auf den Stoffwechsel im Vorstadium der Krankheit für möglich. Frühere Arbeiten zu diesem Thema waren zu widersprüchlichen Ergebnissen gekommen: Während einige eine Verbindung zu übermäßigem Kalorienkonsum der appetitanregenden Droge feststellen konnten, hatten andere einen Hinweis darauf gefunden, dass Marihuana das Risiko, an Diabetes zu erkranken, sogar senken könnte. Weitere Studien seien jetzt nötig, um den Einfluss von Art und Menge des Marihuana-Konsums auf die Stoffwechselgesundheit zu messen. Für ihre Arbeit hatten die Forscher Daten von über 3.000 Menschen, die an einer Studie zu koronaren Herzkrankheiten teilgenommen hatten, ausgewertet. Die Teilnehmer waren zu Beginn dieser Studie, die bereits seit 30 Jahren läuft, 18 bis 30 Jahre alt gewesen.

HH