Kleine Sympathieträger: Wer Emojis nutzt, wirkt sympathischer

13.07.2018

Sie können Freude, Leid, Ärger oder Ironie symbolisieren und sind aus Textnachrichten nicht mehr wegzudenken: Emojis, die als kleine Gesichter, Figuren oder Gegenstände auftauchen. Eine deutsche Psychologin ging jetzt der Frage nach, welche Emoji-Symbole besonders beliebt sind, wofür sie genutzt werden und wie sie wirken.
Ob positive oder negative Gefühle: Menschen nutzen Emojis, um Textnachrichten abwechslungsreicher zu gestalten. image.originalResource.properties.copyright

Wie aus einer Online-Befragung von 264 Personen hervorging, kommen besonders häufig Emojis zum Einsatz, die für positive Emotionen stehen – etwa für intensive Freude, Leidenschaft und Liebe, Glück oder Zustimmung. Nach wie vor sei der Freude-Emoji mit den Lachtränen am beliebtesten, dicht gefolgt vom Herzkuss-Emoji, dem Herzaugen-Emoji und dem Daumen-hoch-Emoji, so Professor Dr. Wera Aretz von der Hochschule Fresenius in Köln. Vergleichsweise selten würden dagegen Piktogramme genutzt, die Naturereignisse wie Feuer oder Sonne symbolisierten. Frauen gaben weitaus häufiger als Männer an, Emojis zu verwenden und drückten mit ihnen eher ihre Gefühle aus. Männer hingegen verwenden der Studie zufolge mehr Emojis, die Ironie ausdrücken, und zeigen ihre Zustimmung häufiger mit dem Zeichen für „Daumen hoch“.

Ob Emojis überhaupt zum Einsatz kommen, hängt den Studienergebnissen zufolge auch davon ab, ob die zuvor empfangene Nachricht selbst die kleinen Zeichen beinhaltet. Nutze der Sender keine, tendiere man dazu, selbst auch eher Textnachrichten ohne Symbole zu schreiben, so Aretz. Wie eine Textnachricht mit Emojis auf den Empfänger wirkt, untersuchte die Wissenschaftlerin experimentell. Teilnehmer der Studie erhielten entweder einen Text mit oder ohne Emojis und sollten den Verfasser des Textes einschätzen. Das Ergebnis: Der Schreiber mit Emojis wurde als deutlich sympathischer eingeschätzt, der Verfasser ohne Emojis als durchsetzungsstärker und selbstbewusster. „Emojis beeinflussen also, wie jemand wahrgenommen wird. Sie können daher auch zur strategischen Eindruckssteuerung genutzt werden“, fasst die Psychologin zusammen.

HH