Körpereigenes Fett bei Gelenkproblemen?

23.05.2017

Fett absaugen und ins Gelenk spritzen? So ähnlich könnte eine neue Methode funktionieren, mit der Ärzte Verletzungen und Abnutzungen der Gelenke behandeln wollen. Dies berichten US-amerikanische Orthopäden von der Rush University. Die Behandlungsmethode wurde im vergangenen Jahr von der US-amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA zugelassen.
Gelenkschmerzen sind keine Seltenheit: Vor allem ältere Menschen haben damit zu kämpfen. image.originalResource.properties.copyright

„Fett ist eine Quelle wichtiger Zellen, die an der Heilung und Reduktion von Entzündungen beteiligt sind“, sagt Dr. Brian Cole vom Rush University Medical Center. Bei der neuen Methode wird Fettgewebe am Bauch oder Oberschenkel abgesaugt, das anschließend verarbeitet wird und wichtige Stammzellen und Wachstumsfaktoren liefern kann. Die Fettzellen würden im Verlauf der Prozedur von entzündlichen Ölen und Blut gereinigt, wobei die nützlichen Eigenschaften erhalten blieben und anschließend in die verletzte Stelle injiziert werden, erläutert Cole. Das Fettgewebe bleibe in der Region, in die es gespritzt worden sei, anstatt direkt vom Körper wieder aufgenommen zu werden. Die nützlichen Eigenschaften des Fetts halten also über einen längeren Zeitraum an.

Die neue Technologie sei ideal für Menschen mit unterschiedlichen orthopädischen Beschwerden, bei denen die Schmerzen in den Gelenken auftreten, glaubt Cole. Sie werde zu einem Zeitpunkt eingesetzt, wenn die standardmäßigen Behandlungsoptionen wie Physiotherapie, Medikamente oder Injektionen mit Kortison die Beschwerden nicht lindern. Sie könne auch bei Menschen zum Einsatz kommen, die nicht operiert werden können, die eine Alternative zur Operation suchen oder sie könne in Kombination mit einer Operation eingesetzt werden, so Cole.

HH