Abnehmen: Körperfett wird größtenteils über die Lunge ausgeschieden

18.12.2014

In der nicht ganz ernst gemeinten Weihnachtsausgabe des British Medical Journal räumen zwei australische Forscher mit dem gängigen Missverständnis auf, Fett werde beim Abnehmen in Energie oder Hitze umgewandelt, also verbrannt. Sie stellen richtig: Körperfett wird größtenteils in Kohlendioxid umgewandelt und über die Lunge ausgeschieden.
Tief ausatmen, bitte. So kann überschüssiges Fett den Körper verlassen. image.originalResource.properties.copyright

Fettmoleküle bestehen aus drei verschiedenen Elementen, erläutern Ruben Meerman und Andrew Brown von der University of New South Wales in Sydney: Kohlenstoff (C), Wasserstoff (H) und Sauerstoff (O). Um unerwünschtes Körperfett loszuwerden, müssten diese drei Elemente aus den Fettmolekülen befreit werden. Ein Prozess, der als Oxidation bezeichnet wird. Die Forscher stellten nun Berechnungen an und kamen zu dem Ergebnis, dass bei der vollständigen Oxidation von zehn Kilogramm Fett 8,4 Kilogramm über die Lunge als Kohlendioxid (CO2)abgegeben werden. Die übrigen 1,6 Kilogramm würden zu Wasser (H2O) umgewandelt, das vermutlich als Urin, Schweiß, Tränen oder anderen wässrigen Ausscheidungen den Körper verlasse.

Da eine 70 Kilogramm schwere Durchschnittsperson in Ruhe etwa 8,9 Milligramm Kohlenstoff pro Atemzug ausatme und in einer Minute etwa 12-mal ausatme, würde man an einem Tag (12 Atemzüge mal 60 Minuten mal 24 Stunden = 17280 Atemzüge) nach Adam Riese (8,9 Milligramm mal 17280) mindestens rund 150 Gramm Kohlenstoff wegatmen. Bewegung wiederum beschleunige den Stoffwechsel, wodurch noch mehr Kohlenstoff befreit werde. Für eine Stunde Joggen wären dies 40 Gramm Kohlenstoff mehr.

„Um das Gewicht niedrig zu halten, muss man also lediglich weniger Fett durch Essen zuführen als man ausatmet“, schreiben Meerman und Brown. Die Tatsache, dass Sport die Ausscheidung fördere, unterstützt die oft gehörte Abnehm-Strategie: „Weniger essen, mehr bewegen!“

HH/FH