Kompetenz kann nicht vorgetäuscht werden

22.06.2015

Wir können unser Gesicht auf einem Foto vertrauenswürdiger erscheinen lassen, kompetenter jedoch nicht. Zu diesem Ergebnis kommen Psychologen der New York University in den USA, die untersucht hatten, wie sich die Gesichtsmimik auf den Eindruck auswirkt, den wir bei anderen hinterlassen.
Wie viel Vertrauen ein Mensch ausstrahlt, hängt auch mit seinem Gesichtsausdruck zusammen. image.originalResource.properties.copyright

Ein fröhliches, positives wirkendes Gesicht mit leicht gehobenen Augenbrauen und Mundwinkeln wirkt der Studie zufolge auf andere Personen besonders vertrauenswürdig. Weniger vertrauenswürdig erscheint dagegen ein Gesicht, bei dem Augenbrauen und Mundwinkel in die entgegengesetzte Richtung tendieren und das dadurch ärgerlicher wirkt. Wie viel Vertrauen wir anderen einflößen, können wir also durch eine leichte Veränderung der Gesichtsmimik beeinflussen, so das Fazit der Forscher. Anders sieht es für den Eindruck von Können und Kompetenz aus. Dieser hänge eher mit der Gesichtsform zusammen, die sich nicht verändern lasse, berichten die Psychologen in der Fachzeitschrift Personality and Social Psychology Bulletin. Danach werden breitere Gesichter offenbar als kompetenter angesehen - zumindest wenn es um die Frage geht, ob man einer anderen Person zutraut, Gewichte zu stemmen.

Die Wissenschaftler hatten für ihre Studie die Wirkung von Gesichtern in verschiedenen Experimenten getestet. So sollten die Studienteilnehmer anhand des Gesichts zum Beispiel einschätzen, ob sie einer Person soweit vertrauen würden, dass sie sie als Finanzberater wählen würden. Beim Können sollten sie einschätzen, ob sie einer Person anhand ihres Gesichts zutrauten, in einem Gewichtheber-Wettbewerb zu gewinnen. Dass hier Gesichter mit breiteren Strukturen bevorzugt wurden, bestätigt auch frühere Studien, bei denen solche Gesichter mit körperlicher Leistungsfähigkeit und Testosteron assoziiert wurden.

HH