Kreatives Spielen schult kritisches Denken

23.04.2012

Kreatives Spielen scheint zu Zeiten von "Frühchinesisch" und "Turboabitur" weniger gefragt denn je. Dabei ist es für die Entwicklung von Kindern besonders wichtig. Was Kinder beim Spielen lernen, belegt eine australische Studie.
Kinder malen und werken sehr gern. Die Kreativität scheint sich im späteren Leben auch auf anderen Gebieten auszuzahlen. image.originalResource.properties.copyright

Denken lernen mit Pinsel und Plastilin – Eltern schätzen bei den künstlerischen Tätigkeiten ihrer Kleinen vor allem, dass möglichst wenig Material "daneben" geht. Dass Kinder beim kreativen Spielen jedoch auch etwas für’s Leben lernen, zeigten die Wissenschaftler der Murdoch-Universität in Perth mit 150 acht- und neunjährigen Kindern aus vier Grundschulen. Sie begannen die viermonatige Untersuchung während eines regionalen Kunstfestivals.

"Eltern und betreuende Lehrer beobachteten übereinstimmend, dass die teilnehmenden Kinder anfangs sehr passiv waren und darauf warteten, dass jemand Informationen in sie hineinschüttete", sagte die Studienautorin Caroline Nilson. Am Ende des Studienzeitraumes hätten die Kinder großes Vertrauen in ihre künstlerischen Entscheidungen entwickelt und viel über Handlung und die dazugehörigen Konsequenzen gelernt. Beides seien Zeichen kritischen Denkens. Dies zu fördern, sei besonders wichtig in einer sich schnell verändernden Welt, so Nilson.

Kunstunterricht werde in Schulen häufig nicht besonders ernst genommen, kritisierte Nilson. Mancher meine, man könne in der Zeit auch "was Richtiges" lernen. Dabei sei das freie Spielen mit verschiedenen Materialien für die Entwicklung der Kinder sehr wichtig, betonte die Wissenschaftlerin. Und: Es geht dabei nicht darum, möglichst hübsche Bilder zu produzieren.

MP