Krebsrisiko: Gefährdet Bildung das Gehirn?

21.06.2016

Eine schwedische Studie belegt eine Verbindung zwischen einem höheren Bildungsstand und einem höheren Risiko für einen Hirntumor. Das zeigte sich besonders bei Hochschulabsolventen, berichten die Forscher im Fachblatt Journal of Epidemiology & Community Health.
Forscher haben herausgefunden, dass Hochschulabsolventen ein höheres Risiko für Krebs haben. image.originalResource.properties.copyright

Hatten Studienteilnehmer mindestens für drei Jahre eine Universität besucht, hatten sie ein höheres Risiko für Hirntumore, insbesondere für sogenannte Gliome. Dabei handelt es sich um bösartige Tumore der Gliazellen, welche die Nerven des Gehirns stützen und unterstützen. Männer, die wenigstens drei Jahre zur Universität gingen, hatten ein 19 Prozent höheres Risiko für diese Art von Krebs als Männer, die nicht mehr als neun Jahre zur Schule gegangen waren. Bei Frauen mit einem höheren Bildungsniveau lag das Risiko für ein Gliom sogar noch etwas höher. Das Risiko für ein Meningeom, eine meist gutartige Form von Hirntumor, lag um 16 Prozent höher als bei Frauen, die keine Hochschule besucht hatten. Was die Forscher in der Beobachtungsstudie zeigen konnten, war zunächst einmal ein Zusammenhang. Ein Rückschluss auf Ursache und Wirkung lässt sich aus dieser Studie noch nicht ableiten.

Die Forscher hatten Daten von mehr als 4,3 Millionen Schweden, die zwischen 1911 und 1961 geboren worden waren und 1991 noch in Schweden lebten, über einen Zeitraum von 18 Jahren beobachtet. Neben dem Bildungsstand prüften sie auch, ob sich zwischen Faktoren wie dem verfügbaren Einkommen, dem Familienstatus oder dem Beruf und dem Auftreten von Hirntumoren ein Zusammenhang ergab. So fanden sie durchaus auch eine Verbindung zwischen dem verfügbaren Einkommen bei Männern und einem erhöhten Risiko für Gliome. Der Beruf spielte ebenfalls eine Rolle. Verglichen mit handwerklichen Berufen hatten Männer, die als Fach- und Führungskräfte arbeiteten, ein um 20 Prozent höheres Risiko für ein Gliom und sogar ein um 50 Prozent höheres Risiko für ein sogenanntes Akustikusneurinom, ein gutartiger Tumor des Nerven, der für Hören und Gleichgewicht zuständig ist.

HH