Künstliches Schultergelenk birgt Risiken

22.02.2019

Eine Operation, bei der ein künstliches Schultergelenk eingesetzt wird, verläuft bei Personen unter 60 und über 85 Jahren nicht immer wie gewünscht. Besonders bei jüngeren Männern ist häufig eine weitere Operation erforderlich, und ältere Menschen werden überraschend häufig von schwerwiegenden Komplikationen geplagt.
Immer häufiger werden verschlissene Gelenke durch Prothesen ersetzt. image.originalResource.properties.copyright

Laut einer aktuellen Studie besteht bei einem von vier Männern im Alter von 55 bis 59 Jahren das Risiko für weitere Eingriffe, insbesondere während der ersten fünf Jahre nach der Operation. Bei den über 85-Jährigen kommt es hingegen häufig zu schwerwiegenden Komplikationen wie Herzinfarkten, Blutgerinnseln und Brustinfektionen innerhalb der ersten 90 Tagen nach der Operation. Das berichten Forscher im Fachblatt BMJ.

Sie geben zu bedenken, dass Patienten vor der Entscheidung für ein künstliches Schultergelenk über diese Risiken aufgeklärt werden sollten. Insbesondere jüngere Männer sollten sich darüber bewusst sein, dass es zu einem frühzeitigen Versagen des Schulterersatzes und der Notwendigkeit weiterer und komplexerer Operationen kommen kann.

Das Team der Universität Oxford hat anhand von Krankenhausdaten genaue Risikoeinschätzungen für Komplikationen und das Risiko von Revisionseingriffen nach Schulterersatzoperationen bestimmt. Dafür wurden mehr als 58.000 Eingriffe analysiert, die zwischen April 1998 und April 2017 bei Erwachsenen ab 50 Jahren in England durchgeführt wurden. Das Durchschnittsalter der Patienten bei der Operation betrug 72 Jahre und die Nachbeobachtung erfolgte über durchschnittlich 5,6 Jahre.

ZOU