Küstenbewohner sind psychisch gesünder

08.10.2019

Besonders bei ärmeren Einwohnern Englands geht das Leben in Meeresnähe mit einer besseren psychischen Gesundheit einher. Das zeigt eine neue Studie der Universität Exeter. Wie die Forscher in der Zeitschrift „Health and Place“ berichten, könnte die Meeresnähe das ohnehin erhöhte Risiko für Depressionen und Angstzustände bei Menschen aus ärmeren Verhältnissen kompensieren.
Die Nähe zum Meer tut der Seele gut. Was viele Menschen aus eigener Erfahrung kennen, hat nun auch eine Studie belegt. image.originalResource.properties.copyright

Aus Umfragedaten von fast 26.000 Menschen ergab sich, dass das Leben in der Nähe der englischen Küste vor allem in Haushalten mit geringem Einkommen mit einer besseren psychischen Gesundheit verbunden ist. In England leidet etwa jeder Sechste an psychischen Störungen wie Angstzuständen und Depressionen, und ärmere Menschen sind deutlich häufiger betroffen. Ein Zugang zur Küste könnte den Ergebnissen nach dazu beitragen, diese gesundheitlichen Ungleichheiten zu verringern.

Dr. Jo Garrett, die die Studie leitete, ist der Ansicht, dass die Ergebnisse wichtige Auswirkungen haben könnten: „Unsere Untersuchungen legen erstmals nahe, dass Menschen in ärmeren Haushalten in Küstennähe weniger Symptome von psychischen Störungen aufweisen. Für die psychische Gesundheit könnte diese ,Schutzzone‘ eine nützliche Rolle dabei spielen, die Bedingungen für Menschen mit hohem und niedrigem Einkommen anzugleichen.“

Dr. Mathew White, Umweltpsychologe an der Universität Exeter, sagte: „Diese Art der Forschung zur ,blauen‘ Gesundheit ist wichtig, um Regierungen davon zu überzeugen, Küstenräume zu schützen, zu schaffen und nutzbar zu machen. Wir müssen den politischen Entscheidungsträgern helfen, zu verstehen, wie sie das Wohlbefinden durch ,blaue‘ Räume in Städten und Gemeinden maximieren und dabei gewährleisten, dass der Zugang für alle angemessen ist, ohne die empfindliche Umwelt der Küste zu beschädigen.“

ZOU