Lässt sich Diabetes rückgängig machen?

16.03.2017

Eine intensive medizinische Therapie könnte Symptome von Typ-2-Diabetes verschwinden lassen. Anlass zu dieser Hoffnung gibt eine neue Studie aus Kanada, in der Wissenschaftlern mit einer Kombination aus oralen Medikamenten, Insulin und einer Änderung des Lebensstils bei Diabetes-Patienten sehr gute Erfolge erzielten.
Für Typ-2-Diabetiker ist es besonders wichtig, sich regelmäßig zu bewegen, da dies den Blutzuckerspiegel senkt und die Insulinempfindlichkeit der Zellen verbessert. image.originalResource.properties.copyright

Mit einer Kombination dieser Therapie-Maßnahmen über zwei bis vier Monate war es möglich, bei bis zu 40 Prozent der Studienteilnehmer eine drei Monate dauernde Remission der Krankheit zu erzielen, ohne dass die Teilnehmer Diabetes-Medikamente einnahmen. Dies berichteten die Studienautoren im Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism. Unter einer Remission verstehen Mediziner, dass die Symptome nachlassen – ohne dass die Krankheit selbst jedoch verschwunden wäre. Zu der intensiven Therapie gehörte unter anderem, dass Teilnehmer einen persönlichen Übungsplan und einen Essensplan erhielten, der die tägliche Kalorienzufuhr um 500 bis 750 Kalorien drosselte, sowie orale Medikamente und Insulin zur Schlafenszeit. In der Gruppe, die diesem Plan über vier Monate folgte, erfüllten 11 von 27 Teilnehmern drei Monate nach Beendigung der Maßnahmen die Kriterien für eine vollständige oder teilweise Remission der Zuckerkrankheit. In einer Kontrollgruppe, die normal therapiert worden war, galt dies nur für vier von 28 Teilnehmern.

Diabetes ist eine chronische Krankheit, die nach und nach fortschreitet. Die Ergebnisse ihrer Studie könnten die Behandlungsmaßnahmen verändern, glauben die Forscher. Und zwar von der einfachen Kontrolle des Blutzuckers hin zu einem Ansatz, mit dem eine Remission der Krankheit erreicht werden könne und Patienten auf Anzeichen eines Rückfalls überwacht würden. „Die Vorstellung, die Krankheit zum Stillstand kommen zu lassen, ist für Menschen mit Diabetes sehr reizvoll“, ist sich Erstautorin Natalia McInnes sicher.

HH