Langes Fernsehen fördert Diabetes

07.04.2015

Es kann so entspannend sein: Sich einfach auf die Couch fallen lassen und den Fernseher einschalten. Doch jede Stunde am Tag, die vor dem Fernseh-Bildschirm verbracht wird, erhöht offenbar die Gefahr, an der Zuckerkrankheit Typ-2-Diabetes zu erkranken. Das deutet eine aktuelle Studie aus den USA an.
Fernsehen trägt erheblich zu der Zeit bei, die täglich im Sitzen verbracht wird. image.originalResource.properties.copyright

Für alle Studienteilnehmer galt, dass sich mit jeder Stunde, die sie täglich vor dem Fernseher verbrachten, das Diabetes-Risiko um 3,4 Prozent erhöhte, berichten Senior-Autorin Dr. Andrea Kriska von der University of Pittsburgh und Kollegen im Fachblatt Diabetologia. Wurden spätere Veränderungen des Gewichts mit berücksichtigt, verringerte sich dieser Effekt allerdings auf 2,1 Prozent und war statistisch nicht mehr aussagekräftig. In der Studie hatten die Wissenschaftler untersucht, wie sich die durchschnittliche Zeit, die im Sitzen verbracht wird, auf das Diabetes-Risiko auswirkt. Hierfür werteten sie Daten von über 3.200 übergewichtigen US-Amerikanern mit hohem Diabetes-Risiko aus, die an einem Diabetes-Präventionsprogramms teilgenommen hatten.

Trotzdem seien die Ergebnisse wichtig, betonen die Wissenschaftler. Sie waren zusätzlich der Frage nachgegangen, ob sich Programme, die auf eine Veränderung des Lebensstils abzielten, auch auf die Zeit auswirkten, die Studienteilnehmer im Sitzen verbrachten – speziell vor dem Fernseher. Es zeigte sich, dass Teilnehmer einer Gruppe, die an solch einem Programm teilnahmen, automatisch die Zeit vor dem Fernseher reduzierten. Darüber hinaus verringerte sich die Gesamtdauer, die sitzend vor dem Fernseher und am Arbeitsplatz verbracht wurde, in dieser Gruppe am deutlichsten: um insgesamt 37 Minuten pro Tag. Damit sank auch das Diabetes-Risiko. Die Forscher betonen, dass sich die Zeit im Sitzen reduziert habe, ohne dass dies speziell thematisiert worden sei. Es sei wahrscheinlich, dass Programme zur Veränderung des Lebensstils, die unter anderem darauf abzielen, die Sitz-Zeit zu verringern, zu viel besseren Ergebnissen kommen würden, sagt Kriska, auch was die Verbesserung des Gesundheitszustandes angehe.

HH