Links Wedeln macht Hunde ängstlich

05.11.2013

Wer die Körpersprache von Hunden kennt, kann ihre Stimmung deuten. Italienische Wissenschaftler fanden jetzt allerdings heraus, dass bei den Vierbeinern Schwanzwedeln nicht gleich Schwanzwedeln ist: Die Richtung ist offenbar entscheidend.
Schwanzwedeln reflektiert bei Hunden, was in deren Gehirn passiert. Schwingt der Schwanz eines Hundes zum Beispiel vermehrt nach links, ist der Hund wahrscheinlich beunruhigt. image.originalResource.properties.copyright

So reagieren Hunde unterschiedlich darauf, ob ihr Gegenüber verstärkt zur linken oder zur rechten Seite hin wedelt. Schon frühere Forschungen der Wissenschaftler zeigten: Schwingt der Schwanz eines Hundes vermehrt nach rechts, deutet dies auf positive Gefühle hin, zum Beispiel wenn ein Hund sein Herrchen sieht. Ist der Hund dagegen beunruhigt, wie etwa beim Anblick eines unfreundlichen Hundes, ist das Wedeln eher linksseitig.

Das Schwanzwedeln reflektiert dabei, was im Gehirn der Hunde passiert. Ähnlich wie bei Menschen seien auch bei Hunden die beiden Gehirnhälften asymmetrisch organisiert, wobei der rechten und linken Gehirnhälfte unterschiedliche Rollen zukommen, erläutern die Forscher. Eine Aktivierung der linken Gehirnhälfte, wie bei einer positiven Reaktion und Annäherung, führe dazu, dass rechts gewedelt werde. Beim Links Wedeln sei dagegen die rechte Gehirnhälfte aktiv, was mit einer negativen Reaktion und Rückzug in Verbindung stehe.

Dass andere Hunde diese Botschaften verstehen und genauso interpretieren, ist das Ergebnis der aktuell in der Fachzeitschrift Current Biology veröffentlichten Studie. Wenn die Hunde einen Artgenossen nach links wedeln sahen, beschleunigte sich ihre Herzfrequenz, und sie wirkten ängstlicher. Sahen sie dagegen einen anderen Hund, der verstärkt zur rechten Seite hin wedelte, blieben sie vollkommen entspannt, berichten die Wissenschaftler. Dass Hunde durch Schwanzwedeln bewusst kommunizieren, glauben die Forscher indes nicht.

HH