Macht Salz durstig? Forscher sagen nein

21.07.2015

Spendieren Kneipenwirte ihren Gästen salzige Knabbereien zum Getränk, geschieht das vielleicht nicht ganz ohne Hintergedanken. Schließlich ist es schon fast eine Volksweisheit, dass Salziges durstig macht. Bewiesen ist das jedoch noch lange nicht, wie eine neue Studie zeigt.
Salzige Snacks machen durstig - das scheint allgemein bekannt zu sein. Forscher liefern jetzt einen Gegenbeweis. image.originalResource.properties.copyright

Salziges verstärkte bei Studienteilnehmern weder das subjektive Gefühl von Durst, noch tranken diese mehr Wasser. Das stellten Wissenschaftler um Professor Micah Leshem von der Universität Haifa in Israel bei Erdnuss-Snack-Versuchen fest. Die weit verbreitete Annahme, dass der Körper nach einer besonders salzigen Mahlzeit nach mehr Flüssigkeit verlangt, um so den Mineralstoffhaushalt wieder auszubalancieren, bestätigten die Studienergebnisse damit nicht. Für Kneipenwirte bedeutet das Ergebnis, dass sie das Salz in Knabbereien senken könnten, ohne dass dies den Verkauf von Getränken oder die Gesundheit der Gäste beeinträchtigen würde, sagt Leshem mit einem Augenzwinkern.

Für die Studie hatten 58 Studenten, die zuvor zwei Stunden lang nichts gegessen, nicht geraucht und lediglich Wasser getrunken hatten, verschiedene Erdnuss-Sorten verzehrt: einmal waren es kandierte Nüsse, ein anderes Mal gesalzene Nüsse, ein drittes Mal Nüsse pur. Anschließend sollten die Teilnehmer angeben, wie durstig sie sich fühlten. Außerdem hatten sie die Aufgabe, über mehrere Stunden eine Reihe von Fragebögen auszufüllen. In dieser Zeit durften sie so viel Wasser trinken, wie sie wollten. Das Ergebnis: Für beides – das Durstgefühl sowie die tatsächlich getrunkene Menge – spielte es keine Rolle, ob die Nüsse mit Zucker, Salz oder keinem von beidem versehen waren. Selbst als die Forscher die Gruppe der Studenten, die am meisten Salz konsumiert hatten, getrennt unter die Lupe nahmen, zeigte sich der Zusammenhang „mehr Salz gleich mehr Durst und mehr Trinken“ nicht.

HH